Antisemitismus-Vorwurf
Posting von Wiener Imam sorgt für Fassungslosigkeit
Derzeit sorgen mutmaßlich antisemitische Postings eines Imams für Aufruhr. Er soll sich auf Facebook unter anderem den Tod aller Jüdinnen und Juden herbei gewünscht haben.
WIEN. Bedenkliche Postings sollen auf der Social Media-Plattform Facebook in letzter Zeit aufgetaucht sein. Wie "OE24" berichtet, soll ein Wiener Imam mehrere antisemitische Facebook-Posts veröffentlicht haben. Auf Anfrage von MeinBezirk.at äußerte eine Sprecherin der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ), dass ihnen der Fall bekannt ist und man diesem auf den Grund gehen werde.
"Der Imam befindet sich derzeit jedoch im Ausland", so die Sprecherin. Man "möchte ihm, bevor über Konsequenzen entschieden wird, gerne die Möglichkeit einer Stellungnahme geben", wird ergänzt. Bisher sei der Imam aber "noch nicht negativ aufgefallen".
Vorsprechen geplant
Die IGGÖ teilte außerdem mit, dass der Imam direkt nach seiner Rückkehr zu einem Gespräch mit dem deren Präsidenten Ümit Vural geladen sei.
Die Postings umfassten laut dem Zeitungsbericht Aussagen wie „Allah, (…) lass keinen von denen am Leben“. Dem Bericht nach beziehe sich das Posting auf Jüdinnen und Juden. "Mord fließt in ihren Adern, das sind die Juden! Ein abscheuliches Volk, Verbrecher, blutrünstige Menschen. (…) Sie verstehen nur die Sprache von Blut und Mord“, so der Imam in einem weiteren Posting.
Konsequenzen gefordert
Bei der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) hingegen fordert man mehr als nur ein Gespräch, nämlich auch weitere Konsequenzen: "Die IGGÖ solle die Aussagen des Predigers öffentlich verurteilen und dafür Sorge tragen, dass er nie wieder in österreichischen Moscheen predigt“, so IKG-Präsident Oskar Deutsch.
Damit sei es aber noch nicht getan, so Deutsch gegenüber MeinBezirk.at: "Die Sicherheitsbehörden müssen alles daran setzen, dass von diesem Imam und seinem Umfeld keine Gefährdung ausgeht. Ich gehe davon aus, dass dies bereits erfolgt, ebenso wie die strafrechtliche Verfolgung durch die Justiz. Sollte der Mann kein österreichischer Staatsbürger sein, ist eine Ausweisung angesagt“, so Deutsch.
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