Straßenrennen
Stadt Wien möchte stärkere Rechtsmittel gegen Roadrunner
Um besser gegen Roadrunner vorgehen zu können, lud Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) zu einer Enquete. Dabei wurden laut Medienberichten auch zwei deutsche Juristen eingeladen, die besondere Maßnahmen aus dem Nachbarland präsentierten. Die Stadt Wien fordert vom Bund, Ähnliches in Österreich zu tun.
WIEN. Roadrunner sind eine wahre Landplage in manchen Wiener Außenbezirken und sorgen immer wieder für Wirbel. Konkret geht’s dabei um Autofahrerinnen und -fahrer, die massive Geschwindigkeitsübertretungen begehen und sich etwa oft illegale Wettrennen liefern.
Am Donnerstag, 25. Mai, fand eine Enquete zum Thema statt. Dabei wurden auch Maßnahmen diskutiert, wie man mit dem Phänomen umgehen könnte. Schon jetzt gibt es zwar Maßnahmen wie Schwerpunktaktionen von der Stadt Wien mit der Polizei, aber das reicht wohl noch nicht.
Zehn Jahre Haft für illegale Rennen
Zur Enquete hatte so Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) geladen. Dabei waren auch Rüdiger Reiff und Andreas Winkelmann von der Amtsanwaltschaft Berlin, wie der "ORF Wien" berichtet. Neugierig blickt man nämlich auf Deutschland, wo es seit 2017 eine besondere, neue Maßnahme gegen Roadrunner gibt. Denn hier wurde ein eigener Strafrechtsparagrafen geschaffen, der diesen Tatbestand abdeckt. Seither drohen in Deutschland für eine Teilnahme an Straßenrennen bis zu zehn Jahre Haft.
Auch beim Nachweis solcher Straftaten wurde hier rechtlich nachgeschärft. So werden verstärkt technische Hilfsmittel eingesetzt, um Täter zu überführen. Laut den beiden Experten habe man die Möglichkeit, verschiedene Daten von den Fahrzeugen zu erhalten. Hier gäbe es auch Kooperationen mit den Autoherstellern. So können etwa Unfallhergänge im Nachhinein sehr genau nachgestellt werden. Rekonstruierbar ist dabei genauso, ob gebremst oder Vollgas gegeben wurde und wie hoch die Geschwindigkeit bei einem Crash war.
Videos aus dem Innenraum
Zudem könnte man in Sonderfällen auch auf Videoaufnahmen zurückgreifen, die von den Systemen der Autos laufend gemacht werden. Passiert ein Crash, schickt ein EDV-System die Daten automatisch an eine Zentrale.
So konnte einem Motorradfahrer, der mit einem Auto zusammenkrachte, eine Geschwindigkeit von 150 km/h nachgewiesen werden. Auf dem Video ist sogar der Tacho der Maschine zu sehen.
Im Rahmen der Enquete sprach sich jetzt auch Wien für ein strengeres Vorgehen gegen Roadrunner aus. Sima forderte hier unter anderem etwa die Schaffung eines neuen Strafbestandes "Verbotene Kraftfahrzeugrennen". Auch am Zugriff auf mehr technische Daten der Autos zur Strafverfolgung zeigte sich Sima etwa interessiert.
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