Kleinparteien setzen auf Online-Wahlkampf
Stimmenfang mit Michi Häupl, Bierbrunnen und Co.

Wen Michi Häupl wählen wird und wie dicht Wien wirklich ist: Fragen, die auf den Social-Media-Plattformen der kleinen Parteien für Aufregung sorgen.  | Foto: FB Links/ FB Bierpartei/ Grafik: ZopVieh
  • Wen Michi Häupl wählen wird und wie dicht Wien wirklich ist: Fragen, die auf den Social-Media-Plattformen der kleinen Parteien für Aufregung sorgen.
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  • hochgeladen von Elisabeth Schwenter

Mit Aktionismus und skurrilen Themen ziehen die Kleinparteien auf ihren Social-Media-Plattformen in den Wahlkampf. 

WIEN. Die bekannten Gesichter der großen Parteien, die am 11. Oktober zur Wien-Wahl antreten werden, lachen zur Zeit aus allen Medien und von den Plakatwänden der Stadt. Die Kleinen müssen sich über weite Strecken mit Social-Media-Kampagnen und kleinen Plakaten begnügen, denn Wahlkampf kostet neben Zeit und Nerven vor allem eines, nämlich Geld.

In den vergangenen Tagen haben die Bierpartei, Links, SÖZ und das Team HC Strache dennoch via Social Media für Aufmerksamkeit gesorgt. Hier die absurdesten und witzigsten Details aus dem Wahlkampf der Kleinen. 

Bierpartei: Königin der Online-Plattformen

Der Montag beginnt auf der Facebook-Seite der Bierpartei mit einem "Montag? Nein danke!"-Posting und hunderten Interaktionen in wenigen Minuten. Marco Pogo, Spitzenkandidat der Bierpartei, versteht das Social-Media-Handwerk, wie auch eine Analyse der Media Research-Agentur BuzzValue zeigt. Demnach liegt die Bierpartei bei den Social-Media-Interaktionen (Facebook, Twitter, Instagram) auf Platz 2, hinter der SPÖ und vor allen anderen kandidierenden Parteien in Wien.

Das gelingt der Bierpartei mit kaum finanziellem Aufwand, wie die Anlayse auch zeigt. „So gibt die Bierpartei in den vergangenen drei Monaten weniger als 100 Euro für Facebook-Werbung aus. Hier investieren die Spitzenparteien wesentlich mehr, können aber bisher deutlich weniger im Social Web“, so Markus Zimmer, Geschäftsführer von BuzzValue.

Laut BuzzValue geben nämlich die Neos derzeit mit rund 57.000 Euro am meisten für Facebook-Werbung aus, gefolgt von den Grünen (50.000 Euro), der FPÖ (44.320 Euro), der Volkspartei (42.230 Euro) sowie der SPÖ (28.330 Euro). 

Die Bierpartei scheint allein durch witzige und außergewöhnliche Postings jede Menge Aufmerksamkeit generieren zu können. Zuletzt versprach Pogo via Facebook etwa, dass er, sollte er 5,2 Prozent der Wählerstimmen bekommen - und Strache nicht - einen Bierbrunnen in der Stadt bauen werde. Wie sich der zweite Platz im Social-Media-Ranking allerdings tatsächlich auf die Gunst der Wähler am 11. Oktober auswirken wird, bleibt fraglich. 

Würde Michi Häupl "Links" wählen?

Links tritt am 11. Oktober zum ersten Mal bei der Wiener Gemeinderatswahl an. Vergangenen Freitag wurden auf der Mariahilfer Straße die Wahlplakate präsentiert. Neben plakatierten Forderungen wie 1.950 Euro Mindestlohn und erschütternden Fakten aus Wien, wie "Weil man in Favoriten sieben Jahre früher stirbt als in Döbling", stellt Links noch eine weitere Vermutung an, die für Diskussion sorgte. Links plakatiert "Häupl würde Links wählen" und das sorgt innerhalb der SPÖ für Unmut. 

Fiona Herzog, Vorsitzende der Sozialistischen Jugend Wien und auf der SPÖ-Liste zum Wiener Gemeinderat auf Platz 50, zeigt sich wenig amüsiert über den Slogan. "Findet ihr das nicht irgendwie peinlich und ein bissl bitter für euch, dass ihr mit einem SPÖler Wahlkampf machen müsst?", kommentiert sie die Enthüllung der Plakate auf Facebook.

Und weiter: "Also ich finde Wien ist dank der Sozialdemokratie schon sehr leiwand und finde es absolut richtig, für die SPÖ Wahlkampf zu machen und meine Kritik dort anzubringen, wo man auch gestalten kann statt das nächste aussichtslose Linksprojekt zu starten und damit wichtige Ressourcen innerhalb der Linken zu verheizen." 

Links kontert, dass sich die Jüngeren in der SPÖ von der "Allmachtsphantasie 'Linke Einheitspartei' verabschieden" sollten und "etwas großzügiger und entspannter werden, wenn Linke sich in der Sozialdemokratie nicht wiederfinden." Die Gründe dafür würden auf der Hand liegen. Links-Spitzenkandidatin Anna Svec sieht die Kritik an der derzeitigen Wiener SPÖ jedenfalls gerechtfertigt. "Dass wir dabei auch den Kurs einer nach rechts rückenden SPÖ - wie das viele Sjler*innen mit Sicherheit auch analysieren würden - kritisieren, ist richtig", so Svec. Michi Häupl selbst scheint es gelassen zu nehmen. Der Wiener Altbürgermeister hat sich zum Thema noch nicht zu Wort gemeldet. 

Verwirrend: Strache, die FPÖ und Nazis

Das Team HC Strache versucht indes die Distanzierung von braunem Gedankengut via Social Media und postet einen Artikel, in dem darüber berichtet wird, dass im Haus eines FPÖ-Politikers Nazi-Devotionalien gefunden wurden, mit den Worten: "Wir sind Patrioten aber keine Nazis! Die FPÖ sollte Nazis aus ihren Reihen rauswerfen....."

Das klingt angesichts der Kandidatinnen und Kandidaten, die auf Straches Liste zu finden sind nur bedingt glaubwürdig.  „Team HC Strache“-Kandidatin Christina Kohl wurde etwa vor Kurzem kritisiert, weil sie auf einer Demo antisemitische Parolen wie: „Soros muss weg. Rothschild muss weg. Rockefeller muss weg“, skandierte. Kurz darauf wurde sie von ihrem Arbeitgeber, der Austrian Airlines, gekündigt. Und auch Strache selbst musste über die Jahre seiner Polit-Karriere immer wieder gegen Vorwürfe dieser Art Stellung beziehen, Stichwort "Wehrsportübungen" oder "drei Bier". 

SÖZ verklebt Nepp den Mund

Währenddessen ruft die Migrantenpartei "SÖZ-Soziales Österreich der Zukunft" rund um Spitzenkandidatin und Ex-Liste Pilz Mandatarin Martha Bißmann ihre Follower via Social-Media dazu auf, unter dem Hashtag #sagwaszunepp, Slogans für SÖZ-Wahlplakate zu entwerfen.

"Wie es nicht anders zu erwarten war, hat auch die FPÖ islamophobe Plakate bekleben lassen. Aber wir werden nicht mehr schweigen. Unsere Plakate werden neben vielen FPÖ Plakaten hängen. Das beste ist: Der Spruch am Plakat könnte von dir stammen", heißt es im Aufruf auf Facebook. Auslöser dafür sind die Plakate der FPÖ, die in den vergangenenTagen massiv aufgrund ihrer fremdenfeindlichen Gestaltung und Inhalte kritisiert wurden. 

Die Plakate selbst erregen auf jeden Fall Aufmerksamkeit. Zu sehen ist nämlich Dominik Nepp, Spitzenkandidat der FPÖ für den Gemeinderat, mit zugeklebtem Mund. Unter den Vorschlägen der Follower findet man jedenfalls viele Wortspiele mit dem Namen "Nepp".

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