Rede am 1. Mai
Wien-Chef Ludwig erteilt 41-Stunden-Woche klare Absage
MeinBezirk.at kennt vorab die Details der Rede von Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) beim Maiaufmarsch. Am 1. Mai wird Ludwig "Nein" zur Arbeitszeiterhöhung sagen und mehr Verantwortung von Bund und Ländern beim Thema Asyl und Familiennachzug fordern.
WIEN. Am Staatsfeiertag werden tausende Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten beim traditionellen Maiaufmarsch der Wiener SPÖ am Rathausplatz erwartet. Während Andreas Babler zum ersten Mal als Bundesparteiobmann am höchsten Feiertag der Sozialdemokratie das Wort an die Genossinnen und Genossen richten wird, hat Wiens Bürgermeister Michael Ludwig bereits Routine darin. MeinBezirk.at kennt die Inhalte seiner Rede mit dem Titel "Wir in Wien setzen um!".
Familiennachzug: Jetzt sind andere gefordert
Seit mehreren Jahren erfüllt Wien nicht bloß die Asylquote - die Bundeshauptstadt übererfüllt sie sogar. "Wir haben allen ÖVP-Innenministern geholfen, wenn sich diese immer wieder hilferufend an uns gewandt haben. Aber auf Dauer kann Wien die Quote nicht übererfüllen", wird der Wien-Chef am 1. Mai klarstellen. Für Ludwig ist klar, dass man "sich nicht einfach zurücklehnen oder gar mit dem Finger auf Wien zeigen" kann.
Mehr Pädagogen für Wien gefordert
Alle anderen, dich sich seit Jahren an keine Vereinbarung halten, seien jetzt am Zug, endlich Verantwortung zu übernehmen. Der derzeitige Familiennachzug bereitet Wien nicht nur, aber ganz besonders, beim Thema Bildung Kopfzerbrechen. Derzeit kommen so viele Kinder und Jugendliche nach Wien, dass die Stadt monatlich eine neue Schule benötigen würde, um allen Kindern gerecht zu werden.
Möglich ist das freilich nicht. Stattdessen errichtet die Stadt aktuell in fünf Bezirken Containerklassen. Am 1. Mai wird Ludwig deshalb mehr Pädagoginnen und Pädagogen sowie die Bewilligung von neuen Schuldstandorten fordern. Beides ist Sache des Bundes.
Nein zu mehr Arbeitsstunden
Der 8-Stunden-Tag ist die wohl größte Errungenschaft der Arbeiterinnen und Arbeiter. Dass Teile der ÖVP für eine Anhebung der Arbeitszeit auf 41 Stunden pro Woche plädieren – und Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) schnellstmöglich wieder zurückruderte – passt dem Chef der mächtigsten aller roten Landesparteien so gar nicht.
"Österreich ist eines der Länder mit der höchsten Realarbeitszeit", so Ludwig, und weiter: "Nur jeder zweite Kindergartenplatz ist aktuell mit Vollzeit überhaupt vereinbar – und die Eltern sollen jetzt noch länger arbeiten?". Statt es Eltern noch schwerer zu machen, müsse die Bundesregierung viel mehr an der besseren Vereinbarkeit von Arbeit und Familie arbeiten. Darüber hinaus ist sich Ludwig sicher, dass die 41-Stunden-Woche "keinen einzigen Arbeitsplatz mehr" bringen werde.
Wiener Weg fortsetzen
"Wir Wiener Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten kämpfen für mehr soziale Gerechtigkeit, für beste Bildung für unsere Kinder, für leistbares Wohnen und für ein klimaneutrales Wien!", wird SP-Wien-Landesparteichef Ludwig am Staatsfeiertag betonen.
Den Wiener Weg will Ludwig "entschlossen" weitergehen. Ziel sei es, dass Wien auf künftig, für alle nachfolgenden Generationen, "so liebens- und lebenswert bleibt". Statt nur Ankündigungspolitik zu betreiben, setze das rote Wien auf Politik mit Verantwortung, oder wie Ludwig bekräftigt: "Wir setzen um".
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