WK-Kritik an Öffnungsschritten
"Wien zahlt für den Westen drauf"
Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) kündigte Öffnungsschritte nach dem Lockdown an. Die Gastronomie wird allerdings erst ab dem 20. Dezember geöffnet. Das sorgt für Kritik aus der Branche - auch an den restlichen Bundesländern.
WIEN. Ab Montag, 13. Dezember, wird der Lockdown in Wien schrittweise beendet. Das hat Bürgermeister Michael Ludwig am Dienstag, 7. Dezember in einer Pressekonferenz bekanntgegeben. Doch ein Lockdown-Ende bedeutet nicht automatisch, dass auch die Gastronomie und Hotellerie in Wien aufsperren. Diese dürfen laut Ludwig erst ab dem 20. Dezember öffnen.
Die Nachtgastronomie ist nicht betroffen - diese bleibt weiterhin geschlossen, so Ludwig, denn: "Größere Menschenansammlungen sehen wir hier noch als Problem." Zudem gilt für die Tagesgastronomie und Hotellerie dann auch wieder die 2G-Regel (also Zutritt nur für vollständig geimpfte oder genesene Personen).
WK-Wien hat "überhaupt kein Verständnis"
Die zaghaften Öffnungsschritte von Bürgermeister Ludwig führen in der Branche zu Unmut. Der Branchenobmann der Sparte Gastronomie der Wirtschaftskammer Wien, Peter Dobcak, kann die Regelung so nicht verstehen: "Wir haben die Maßnahmen in den letzten Monaten immer unterstützt - doch für diese Regelung haben wir überhaupt kein Verständnis."
Das sei ein schwerer Schlag, nicht nur für die Gastronomie, so Dobcak weiter: "Das zieht sich über die gesamte Wiener Tourismusbranche." Und das ist seiner Meinung nach absolut nicht nachzuvollziehen.
Wien Tourismus zahlt für die Infektionszahlen im Westen
Dobcak kritisiert den Öffnungs-Fahrplan vor allem vor dem Hintergrund, dass das Hauptgeschäft für den Tourismus in Wien am 20. Dezember eigentlich schon gelaufen wäre. Im Westen jedoch nicht.
"Wir hatten bis jetzt immer gute Kennzahlen bei den Infektionen. Den Lockdown haben wir den westlichen Bundesländern zu verdanken, die hier weit größere Infektionszahlen hatten. Unsere Hauptsaison ist am 20. Dezember vorbei, während wo anders die Wintersaison anläuft", so Dobcak.
Und auch für die kommenden Monate sieht Dobcak keine Rückkehr zum normalen Tourismusgeschäft. "Wir haben auch keine Ballsaison, dadurch haben wir im Frühjahr faktisch kein Geschäft, denn dadurch ist das unsere schwächste Jahreszeit. Die Westbundesländer können ihre Wintersaison retten, und wir schauen durch die Finger."
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