Bildungsminister Polaschek
Wiener Schüler haben bald gut 40.000 Rechner
Die Digitaloffensive schreitet voran: Noch heuer bekommen alle in der fünften Schulstufe ein Endgerät. Sind die letzten Geräte ausgeliefert, erhielten die Kinder 38.573 Rechner
WIEN. Die Freude bei Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) ist groß: 2023 wurden an 20.115 Wiener Schülerinnen und Schüler Laptops bzw. Tablets ausgegeben. Doch dabei soll es nicht bleiben, die nächsten sind schon unterwegs.
Heuer erhalten noch einmal 18.458 Kinder ihre Geräte. Die Initiative "Bereitstellung von digitalen Endgeräten", die im Schuljahr 2021/22 gestartet wurde, ist auf Schiene. Wie hoch die Investitionen dafür waren, ob mehr Tablets oder Laptops bestellt wurden und wie digitalaffin Polaschek selbst ist, hat er MeinBezirk.at im Interview verraten.
30 Millionen Euro
20.115 Computer wurden bereits ausgeliefert, 18.458 sollen heuer noch dazukommen. Werden damit alle Schüler der fünften Schulstufe einen Computer haben?
MARTIN POLASCHEK: Ja. Die Schulen selbst entscheiden, ob sie sich an dieser Aktion beteiligen möchten. Es gab nur ganz wenige, die dieses Angebot nicht angenommen haben. Dabei handelt es sich zumeist um Einrichtungen, die Kinder mit besonderen Bedürfnissen unterrichten. Diejenigen, die dieses Angebot angenommen haben, bekommen 2024 alle ein Endgerät.
Wie viel Geld hat das Bildungsministerium dafür in die Hand genommen?
Wir haben dafür seit 2021 insgesamt rund 30 Mio. Euro in die Hand genommen, alleine 2023 rund 7,3 Mio. Euro. Ich persönlich halte diese Initiative für einen Meilenstein. Sie müssen wissen, dass ich einer der Ersten war, der damals in EDV maturiert hat. Mir liegt die digitale Kompetenz unserer Kinder und Jugendlichen wirklich sehr am Herzen. Wir haben es geschafft, dass alle Kinder einer Schulklasse die gleichen Endgeräte haben. Das bedeutet Chancengleichheit, denn damit haben sie alle die gleichen Voraussetzungen. Man kann das fast mit der Schulbuchaktion der 1970er-Jahre vergleichen.
Lehrer sollen unterstützt werden
Die Endgeräte sind das eine, jedoch fehlt es an den Schulen meist an Personal, das die Rechner für die Schüler aufsetzen kann. Gibt es Überlegungen dazu, wie man das effizienter gestalten kann?
Ich bin immer wieder an den Schulen und rede mit den Verantwortlichen. Es macht durchaus Sinn, das Aufsetzen der Rechner vor Ort durch die Lehrerinnen und Lehrer zu erledigen. Es wäre logistisch wohl auch schwierig, das von externen Personen machen zu lassen, denn es soll ja auch möglichst gleichzeitig passieren. Und kurzfristig allen Schulen IT-Expertinnen und -Experten zur Verfügung zu stellen, funktioniert in dieser Form auch nicht. Wir sind jedoch dabei, die Lehrerinnen und Lehrer noch besser beim IT-Support zu unterstützen.
Tablet oder Laptop: Wohin geht der Trend?
Das ist durchaus breit gestreut. Wir haben im Sinne der Vielfalt verschiedene Endgeräte angeboten. Die Entscheidung hängt auch zum Teil damit zusammen, ob die Schulen von Haus aus bereits den einen oder anderen Anbieter haben.
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