Wie Hunde Spielzeugsüchtig werden
Die Rolle von Endorphinen und Belohnungssystemen

- Durch Hormonausschüttungen kann bei Hunden eine Art Sucht entstehen!
- Foto: W. Preitler
- hochgeladen von Werner Preitler
Als nicht Hundebesitzer fragt man sich warum Hunde im siebenten Himmel sind wenn ihnen der Besitzer einen Tennisball oder sonst ein Spielzeug gibt, das sie offenbar lieben wie ein kleines Kind seinen Schnuller.
Hunde können in der Tat ein starkes Verlangen nach ihren Spielzeugen entwickeln, bis es fast wie eine Sucht wirkt. Der Grund dafür liegt in der Biochemie des Hundes und der Art, wie das Gehirn auf Belohnungen reagiert. Wenn ein Hund mit einem Spielzeug spielt, wird das Belohnungssystem in seinem Gehirn aktiviert, was zu einer Ausschüttung von Endorphinen und Dopamin führt — den „Glückshormonen“ des Körpers. Diese Neurotransmitter sorgen für ein Gefühl von Freude und Zufriedenheit, was den Hund motiviert, immer wieder mit dem Spielzeug zu interagieren.
Studie spricht von Sucht
Laut einer aktuellen Studie der Wiener Verhaltensbiologin Stefanie Riemer und ihrem Team vom Clever Dog Lab der Veterinärmedizinischen Universität zeigen etwa ein Drittel der getesteten Hunde Anzeichen von Spielsucht. Besonders auffällig wird dieses Verhalten, wenn das begehrte Spielzeug außerhalb der Reichweite des Hundes liegt: Betroffene Tiere ignorieren sowohl Futter als auch die Aufmerksamkeit ihrer Besitzer. Das Verhalten ähnelt stark der Suchtstruktur, die auch bei Glücksspielsüchtigen zu beobachten ist.
In ihren Experimenten beobachteten die Forscher, dass die Hunde unaufhörlich das Spielzeug fixierten und versuchten, es zu erreichen, ohne sich von anderen Reizen ablenken zu lassen. Wenn das Objekt entfernt wurde, zeigte es sich, dass die Tiere mindestens eine Viertelstunde lang in einem Zustand erhöhter Unruhe blieben, bevor sie sich beruhigen konnten.
Spielzeug als Verstärker
Das Spielzeug wird scheinbar zu einem Auslöser für positive Gefühle. Wenn der Hund durch das Spielen eine angenehme Reaktion erlebt, beispielsweise das Gefühl von Aufregung oder das Erreichen eines Ziels (wie das Fangen eines Balls), wird das Verhalten verstärkt. Durch diesen Konditionierungsprozess beginnt der Hund, das Spielzeug mit Belohnung zu assoziieren und zeigt immer mehr Interesse daran. Besonders wenn das Spiel regelmäßig zu einer positiven Erfahrung führt, kann eine Art „Sucht“ entstehen, bei der der Hund das Spielzeug übermäßig fordert und sogar nicht mehr loslassen möchte.
Ein weiterer Faktor ist die soziale Interaktion. Wenn das Spielen mit einem Menschen erfolgt, wird zusätzlich das Gefühl von Zuneigung und Aufmerksamkeit verstärkt. Der Hund verbindet das Spielzeug nicht nur mit Freude, sondern auch mit dem positiven sozialen Kontakt zum Besitzer. Das steigert die Motivation, immer wieder nach dem Spielzeug zu verlangen.
Dieses Verhalten kann problematisch werden, wenn der Hund Schwierigkeiten hat, das Spielzeug loszulassen oder Anzeichen von Frustration zeigt, wenn es nicht verfügbar ist. Zu viel Fokus auf ein einziges Spielzeug kann den Hund überstimulieren und zu Zwangsverhalten führen. Deshalb ist es wichtig, die Spielgewohnheiten des Hundes zu steuern, Spielzeuge zu rotieren und auch andere Formen der Beschäftigung anzubieten, um das Belohnungssystem nicht zu überlasten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Hunde durch die Freisetzung von Endorphinen und Dopamin während des Spiels eine starke Bindung zu ihren Spielzeugen aufbauen können. Dieses Verhalten wird durch positive Verstärkung immer weiter verstärkt, was zu einer „Spielzeugsucht“ führen kann, die es zu überwachen gilt.
Link einfügen
Video einbetten
Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.
Karte einbetten
Social-Media Link einfügen
Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.
Code einbetten
Beitrag oder Bildergalerie einbetten
Foto des Tages einbetten
Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.