Kinder- und Jugendschachclub
Schachmatt für die Langeweile in Wien
- Taktikbesprechung und das Nachspielen von Schachpartien gehört zu den Methodiken im Kinder- und Jugendschachclub KJSV.
- Foto: Sabine Krammer
- hochgeladen von Sabine Krammer
Der Kampf der Figuren wird auf dem Brett durchgeführt. Wer hier gewinnen will muss strategisch denken. Im Wiener Kinder- und Jugendschachclub wird mit viel Spaß das Spiel der Könige von den Kleinsten gespielt.
WIEN. Bereits im spätantiken Sassanidenreich wurde das Spiel der Könige - genauer gesagt Schach - gespielt. Bauer, Turm, Pferd, Läufer, Dame und König: Die 16 Figuren werden heute auch von den Kindern und Jugendlichen im Schachclub KJSV meisterlich über die 64 Felder des Spielfeldes gezogen.
Obmann Joachim Wallner, selbst Seniorenstaatsmeister in Schach, hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Kindern ab vier Jahren die Freude und Faszination des Spiels und des Sports zu vermitteln. Und so will er die schachlichen Fähigkeiten der Kids mit innovativem Training schulen. „Wir haben den Club 2018 gegründet, weil viele Kinder nach einem Schulschachprojekt keine Trainingsmöglichkeiten hatten“, so der Obmann Wallner. Was als Idee und mit nur wenigen Kindern begonnen hat, ist heute ein gemeinnütziger Verein mit 112 Kindern.
Training mit Motivation
Das Training passt sich in der Methodik der Anlage der Teilnehmenden an. „Beim Spiel werden die Kinder ruhig und fokussiert, lernen das vorausschauende Denken und stärken ihre kognitiven Fähigkeiten“, so Wallner. Was trocken klingt, macht den Kindern viel Spaß. „Schach kann auch lustig sein, wenn wir die verschiedenen Varianten spielen, wie Fressschach, Fußballschach oder Tandem-Schach“, verrät Trainerin Selina. Da werden die Regeln kurzerhand umgedreht und es gilt bestimmte Felder zu erreichen oder die eigenen Figuren dem Gegner zum Schlagen anzubieten.
- Maximilian, Leon, Noel und Selina besprechen taktische Züge am großen Schachbrett.
- Foto: Sabine Krammer
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Bei vielen Kindern ist die Motivation, die eigenen Eltern zu schlagen, der wichtige Grund um mit dem Spiel zu beginnen. Moritz etwa, zwölf Jahre alt, hat das Spiel von seinem Papa gelernt. Er trainiert jeden Tag und gilt mit rund 1.300 Elo-Punkten - sie geben die Spielstärke an - als überdurchschnittlich guter Spieler. „Ich habe Talent im Nachdenken, bin beruhigt und kann mich konzentrieren“, meint Moritz. Eine Tatsache, die sich wohl auch auf seine schulischen Leistungen auswirkt, hat er doch ausschließlich sehr gute Noten.
Staatsmeisterin in Schach mit acht Jahren
Avni ist mit ihren acht Jahren bereits Staatsmeisterin U8 und hat zu Hause fünf Schachspiele, auf denen sie täglich übt. Die Allerkleinsten im Club lernen die Figuren des Spiels kennen und üben erste taktische Spielzüge mit dem clubeigenen Aufgabenheft. Kein Wunder, dass der Verein in der ersten Frauen-Bundesliga und in der ersten Klasse bei den Erwachsenen mitspielt.
- Trainerin Selina kümmert sich um die Kleinsten mit lustigen Schachvarianten und taktischen Aufgaben.
- Foto: Sabine Krammer
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Ob Kinder, Jugendliche, Trainer oder Obmann: Dass Schach einen positiven Antrieb für jeden neuen Tag gibt, die Herausforderung als Chance gesehen wird und das Spiel eine Leidenschaft ist, die viel Spaß macht, sieht man in den Gesichtern und in den vielfältigen Aktivitäten.
Zur Sache
Der Verein veranstaltet offene Turniere im Bezirksamt Neubau, ein Schachpicknick im Donaupark, Schachreisen oder einen Schachkinoabend. Wer mitmachen möchte, kann einfach am Trainingsabend vorbeikommen. Gespielt wird in den Räumen des Bridgeclub West in der Lützowgasse 12 -14 im 14. Bezirk. Erreichbar ist der KJSV unter der Telefonnummer 0676/354 02 94 oder per E-Mail an kjsv.wien@gmail.com. Das Training findet jeden Donnerstag von 17 bis 19 Uhr statt.
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