Wiener Randbezirke
Anrainer-Parken bei Supermärkten bald per App möglich?

Leerstehende Supermarkt-Parkplätze und Parkplatzmangel in Wiener Randbezirken. Eine Idee aus München könnte diese zwei Probleme lösen. | Foto: Wemolo
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Eine Münchner Firma könnte das Problem der leerstehenden Supermarkt-Parkplätze sowie den Mangel an Abstellmöglichkeiten in Wiener Randbezirken lösen. MeinBezirk sprach mit dem Unternehmen sowie mit Supermarktketten.

WIEN. Wer kennt sie nicht, die riesigen Parkplatzflächen vor Supermärkten? Vor allem in Wiens flächigen Bezirken wie in Floridsdorf oder der Donaustadt sind sie vorhanden. Oft sind sie nicht einmal zu den Stoßzeiten komplett gefüllt. Und schließt abends das Geschäft, stehen sie bis zum nächsten Morgen leer.

Gleichzeitig klagen immer wieder Anrainerinnen und Anrainer über fehlende Parkplätze.  Wieso die leeren Parkflächen also nicht den Anwohnenden zur Verfügung stellen? Ein solches Modell per App wird bereits in Innsbruck angewendet. MeinBezirk hat sich angesehen, ob und wie Ähnliches in Wien möglich wäre.

Die Idee ist der Firma Wemolo aus München zuzusprechen. Das Unternehmen spezialisiert sich auf digitale Parkraumbewirtschaftung und ist bei verschiedensten Privatparkplätzen in Europa aktiv. Und auch im Wiener Einzelhandel: "Diese Standorte sind technisch grundsätzlich bereits für eine spätere Erweiterung geeignet – etwa durch die Öffnung für Anwohnerparkplätze außerhalb der Geschäftszeiten", sagt Jakob Bodenmüller, Co-CEO und Mitgründer.

Prüfung läuft

Aktuell werde geprüft, wo und mit welchen Partnern ein solches Projekt in Wien umgesetzt werden könnte. "In vielen Fällen sind dafür keine baulichen Maßnahmen notwendig – das System basiert auf digitaler Zugangssteuerung und kann flexibel an neue Nutzungsszenarien angepasst werden", führt Bodenmüller aus. 

Die Stadt Wien kann dazu nicht allzu viel sagen. Die zuständige MA 46 (Verkehrsorganisation) kann nicht frei über Privateigentum (in dem Fall der Supermärkte) verfügen. "Keinesfalls kann die Verkehrsbehörde auf einem Supermarktparkplatz das Halten und Parken verbieten und nur für Anrainerinnen und Anrainer doch erlauben."

Kontrolle per Kamera

MeinBezirk hat auch bei den Supermarktketten selbst nachgefragt, ob man sich eine solche Nutzung vorstellen könnte. "Wir stehen Initiativen offen gegenüber, die ebenso wie wir das Ziel haben, umweltverträglich, klima- und ressourcenschonend zu wirtschaften, und prüfen neue Möglichkeiten regelmäßig", sagt eine Sprecherin von Hofer.

Ob die Parkzeiten durch die Anwohnenden eingehalten werden, wird per Kamera und Kennzeichen-Scannung überprüft.  | Foto: Wemolo
  • Ob die Parkzeiten durch die Anwohnenden eingehalten werden, wird per Kamera und Kennzeichen-Scannung überprüft.
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Spar sieht die Sache etwas kritischer: "Das Hauptproblem ist, dass die Autobesitzer nicht jeden Tag den Parkplatz zur vereinbarten Zeit räumen würden." Sie bezweifelt, dass alle Anrainerinnen und Anrainer ihre Autos bis 6.30 Uhr wegfahren würden. 

Ein Sprecher von Wemolo betont aber, dass das kein Problem darstellen würde. Einerseits würden auch nachts nicht alle verfügbaren Parkplätze vermietet werden und andererseits gebe es morgens eine Kulanzzeit. In dieser würden die Anrainerinnen sowie Anrainer wegfahren und die Kundinnen sowie Kunden könnten fürs Einkaufen parken. Ob die Parkzeiten durch die Anwohnenden eingehalten werden, wird per Kamera und Kennzeichen-Scannung überprüft. 

Entscheidung liegt bei Supermärkten

Floridsdorfer Bezirksvorsteher Georg Papai (SPÖ) würde einer solchen Nutzung positiv entgegensehen. Im Bezirk wurde Parkplatzmangel in der Vergangenheit immer wieder mal zum Thema. Parkplatzdruck ließe sich durch die Idee regional verringern und einen Gutteil des Tages brachliegende Asphaltflächen seien nicht in seinem Sinn. "Ich habe daher schon mehrfach Gespräche in diese Richtung geführt. Die Entscheidung, das zu ermöglichen, liegt allerdings allein bei den Supermarktbetreibern", sagt Papai.

Was hältst du von Parken auf Supermarktparkplätzen?

In der Donaustadt gab es nach der Einführung des Parkpickerls ebenfalls immer wieder Aufregung über fehlende Parkplätze. Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy (SPÖ) sieht das Problem durch Supermarkt-Parken aber nicht gelöst. "Nur in den Siedlungen mit zu engen Gassen für beidseitiges Parken gäbe es Nachfrage für mehr Parkplätze, die aber unmittelbar vor dem Haus gelegen sein sollten. Dieser Wunsch wäre aber wohl kaum durch Parkplätze auf Supermarktflächen zu erfüllen", sagt er.

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Leerstehende Supermarkt-Parkplätze und Parkplatzmangel in Wiener Randbezirken. Eine Idee aus München könnte diese zwei Probleme lösen. | Foto: Wemolo
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