Nach Gerichtsurteil
Entscheidung über Wien Holding-Arena diese Woche?
Nach einem Gerichtsurteil hat die Stadt das Vergabeverfahren für die geplante Arena St. Marx widerrufen und man arbeite jetzt an einer Neuausschreibung. Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) will die kommenden Tage abwarten, das Unternehmen Oak View Group zeigte sich enttäuscht über die Gerichtsentscheidung.
WIEN/LANDSTRASSE. Vor drei Jahren wurde das Mega-Projekt der größten Veranstaltungshalle Österreichs beschlossen. Geplant ist das Ende der Bauarbeiten Ende 2029, doch ob es dazu kommt, ist unklar. Zuletzt wurde bekannt, dass das Vergabeverfahren seitens Wien Holding widerrufen wird und man jetzt an einer Neuausschreibung arbeitet. MeinBezirk.at berichtete:
Was ist passiert? In diesem Jahr wurde nach erfolgter Vorprüfung durch einen einstimmigen Beschluss die OVG Bristol, ein Konzernunternehmen der Oak View Group aus den USA, als Bestbieter bewertet. Vom Unternehmen wurden die Gesamterrichtungskosten mit 384 Millionen Euro veranschlagt, die Fertigstellung wurde voraussichtlich Ende 2029 vorgesehen. Doch es gab zwei Nachprüfungsanträge, von CTS Eventim und der Projektgesellschaft des PORR Konzerns, der SAMO3 Beteiligungs GmbH. Letztere haben ihren Einspruch zurückgelegt.
Dem Antrag von Eventim wurde jedoch stattgegeben und die Zuschlagsentscheidung an OVG wurde aus formalen Gründen für nichtig erklärt. Laut Medienberichten war das Angebot von OVG deutlich billiger, wie aus einer sogenannten Tischvorlage einer Aufsichtsratssitzung der städtischen Wien Holding hervorgeht.
Im Rahmen einer Pressekonferenz am vergangenen Freitag sagte Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) gegenüber MeinBezirk.at, dass er die Geschäftsführung von Wien Holding aufgefordert habe, innerhalb der kommenden Tage ein "klares Bild" zu zeigen, welche Optionen man hat und "wie dieses Projekt möglichst schnell in die Umsetzung kommt". Hanke will die Antwort der Wien Holding bis zur aktuellen Woche abwarten.
Oak View Group "enttäuscht"
Am Montag teilte die Oak View Group per Aussendung mit, dass man von der Gerichtentscheidung "natürlich sehr enttäusch" sei.
"Diese wunderschöne Stadt war immer das Juwel in der kulturellen Landschaft Europas, aber sie hatte keine Arena, die dem entsprechen konnte. Wir freuen uns, dass das Gericht unser Angebot dahingehend bewertete, dass wir alle Ausschreibungsvoraussetzungen erfüllen und zudem den geringsten Aufwand für die Steuerzahler erfordern. Es ist bedauerlich, dass der Verlierer, der noch dazu hunderte Millionen mehr an Steuergeld gefordert hatte, dieses wichtige Projekt weiter verzögern kann", so Oak View Group-CEO Tim Leiweke.
Das Verfahren werde man gemeinsam mit den Partnern analysieren und weitere Schritte entscheiden, heißt es. "Sollten wir uns entscheiden, weiterzumachen und das Verfahren fortsetzen, bleiben wir zuversichtlich, dass wir die Einwände des Gerichts leicht beheben können und sich unser Projekt eines maßgeschneiderten, zeitgemäßen Veranstaltungsortes mit modernster Technologie am Ende durchsetzen wird", zeigte sich OVG International-Präsidentin Jessica Koravos zuversichtlich.
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