Equal Pension Day
Frauen in Wien bekommen 31 Prozent weniger Pension
Der Equal Pension Day fällt heuer in Wien auf den 9. September. Dieser Termin zeigt die große Lücke zwischen den durchschnittlichen Pensionsbeträgen von Frauen und Männern im Alter auf. Die Arbeiterkammer Wien und die Gewerkschaft vida fordern Maßnahmen vom Bund.
WIEN. Am 9. September ist Equal Pension Day in Wien. An diesem Tag haben Männer schon so viel Pension bekommen, wie Frauen das im Durchschnitt erst im Jahresende kriegen werden. Das bedeutet, dass durchschnittliche Wienerinnen im Vergleich zu durchschnittlichen Wienern 112 Tage im Jahr keine Pension bekommen.
Lücke von 31 Prozent
Wie die Arbeiterkammer Wien und die Gewerkschaft vida in einer Pressekonferenz am Dienstag, 6. September erklären, erhielten Männer im Jahr 2021 28.773 Euro Pension, während Frauen nur 19.919 Euro kriegten. Somit beträgt die Lücke zwischen Frauen- und Männerpensionen beinahe 31 Prozent. In Österreich sind das hingegen 41 Prozent, was bedeutet, dass der Wert in Wien am geringsten ist.
"Die Einkommensschere bei den Pensionen ist die Summe einer endlos langen Liste an Nachteilen von Frauen, die sie ihr ganzes Leben lang ins Alter begleitet", erklärt Yvonne Rychly, Wiener Landesfrauenvorsitzende der Gewerkschaft vida. Schuld daran sei etwa, dass viele Frauen in systemrelevanten Berufen, wie beispielsweise in der Pflege, Reinigung, im Einzelhandel oder in der Kinderbetreuung arbeiten, die in der Regel schlecht bezahlt sind.
Jobs von Frauen weniger bezahlt
„Die Bezahlung der gesellschaftlich notwendigen Arbeit von Frauen entspricht nicht ihrem Wert, ist oft mit belastenden Arbeitsbedingungen verbunden und wird nur in Teilzeit angeboten. Das heißt, Frauen arbeiten teilweise unfreiwillig in Teilzeit, weil sie keine Wahlmöglichkeit haben“, führt Rychly fort.
Für Frauen mit geringen Pensionen wirkt sich die aktuelle Rekordinflation von 9 Prozent noch zusätzlich verschärfend auf ihre Lebensumstände aus. Die Gewerkschaft vida und die AK Wien fordern daher rasch Gegenmaßnahmen von der Bundesregierung ein. Außerdem setzen sich in jungen Jahren viele noch nicht mit der Pension auseinander. Deshalb ist auch verstärkte Bewusstseinsbildung notwendig, um die Frauen über drohende Altersarmut und Gegenmaßnahmen aufzuklären.
Das könnte dich auch interessieren:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.