Treuhandverfahren
Gläubiger stimmen Sanierungsplan für Signa Prime zu
Am Montag stimmten die über 400 Gläubiger der insolventen Luxus-Immobiliengesellschaft Signa Prime bei der Gläubigersammlung am Handelsgericht Wien über den Sanierungsplan ab. Kurz nach 16 Uhr stand fest, dass die Gläubiger den Treuhandsanierungsplan annehmen, womit ein Konkurs vorerst abgewendet wurde.
WIEN. Im Sanierungsverfahren der SIGNA Prime Selection AG haben zur Sanierungsplantagsatzung bis dato 475 Gläubiger in Summe rund 12,8 Milliarden Euro angemeldet, davon 6,2 Milliarden bedingt. Derzeit sind rund 5,9 Milliarden Euro anerkannt, gab Sanierungsverwalter Norbert Abel am Montagnachmittag per Presseaussendung bekannt.
Luxus-Immobilien werden verkauft
In der Abstimmung habe man "sowohl die Kopf- als auch die Kapitalmehrheit erreicht", womit der Treuhandsanierungsplan von den Gläubigern angenommen wurde. Wie weiters mitgeteilt wurde, soll der Sanierungsplan nach Erfüllung der vereinbarten Bedingungen zeitnah gerichtlich bestätigt und rechtswirksam werden. Die Signa Prime Selection AG beabsichtige, die Bestätigungsvoraussetzungen bereits bis Ende April 2024 zu erfüllen. In diesem Zusammenhang soll auch die Hauptversammlung Anfang April 2024 noch befasst werden.
Aufgrund des Abstimmungsergebnisses können die Luxus-Immobilien der Signa Prime, zu denen etwa das Berliner Kaufhaus KaDeWe, das Goldene Quartier und das Hotel Park Hyatt in Wien, das Kaufhaus Tyrol in Innsbruck sowie das Selfridges in London gehören, in den kommenden Jahren möglichst kontrolliert verkauft werden. "Den Gläubigern wird damit das gesamte verwertbare Vermögen zur Befriedigung ihrer Forderungen zur Verfügung gestellt und nach rechtskräftiger Bestätigung des Sanierungsplanes der Abel Rechtsanwälte GmbH als Treuhänderin übergeben", hieß es dazu.
Entscheidung zu Signa Development
Am Montag wird ebenfalls über den vorgelegten Sanierungsplan der Signa Development GmbH am Handelsgericht Wien abgestimmt. Laut dem vorgelegten Plan wird den 195 Gläubiger eine Sanierungsquote von 30 Prozent geboten, die innerhalb zwei Jahren bezahlt werden soll. Das gesamte verwertbare Vermögen soll zur Verwertung an einen Treuhänder übergeben werden.
Der angebotene Treuhandsanierungsplan führt laut Insolvenzverwalter zu einer deutlich höheren Quotenerwartung als im Vergleich zum Zerschlagungsszenario und daher empfehlen sie den Gläubigern die Annahme der Treuhandsanierungspläne. Da die Abstimmung zwei Stunden später gestartet war, lag die Entscheidung schließlich erst gegen 17:30 vor: Auch die Gläubiger der Signa Development stimmen dem Sanierungsplan zu.
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