Confiserie Heindl Wien
Hier wird der Osterhase in Schokolade gegossen
Ostern naht mit großen Schritten - da dürfen Schokohasen und süße Eier nicht fehlen. Die BezirksZeitung durfte einen exklusiven Blick hinter die Kulissen der Osterwerkstatt der Confiserie Heindl Wien werfen.
WIEN. Hier ein prüfender Blick, da ein kurzer Plausch mit einer Frau, die gerade eine Schokoladen-Halbschale in buntes Stanniolpapier wickelt. Wenn Andreas Heindl durch die Produktionshalle stapft und dabei jeden einzelnen Arbeitsschritt genau erklärt, ist er ganz in seinem Element. Der Geschäftsführer der Confiserie Heindl Wien wirkt trotz des nahenden Osterfests tiefenentspannt.
Neben dem Weihnachtsgeschäft bedeutet Ostern Hochsaison für den größten Süßwareneinzelhändler Österreichs. Aber wie funktioniert die Herstellung der süßen Eier und bunten Schokohasen? Andreas Heindl nahm die BezirksZeitung mit in die heiligen Hallen des Traditionsunternehmens im 23. Bezirk.
Drei Sorten Schokohasen
Mit Haarnetz, Schuhüberziehern und weißem Mantel ausgestattet geht es für uns in die Osterwerkstatt. Wer denkt, die Herstellung der österlichen Köstlichkeiten sei längst abgeschlossen, irrt. Auf einer Betriebsfläche von 12.000 Quadratmetern wird hier täglich frisch produziert. 50.000 Stück 150-Gramm-Hasen und weitere 100.000 Stück 40-Gramm-Hasen werden hergestellt - zum Teil mit Maschinen, zum Teil in Handarbeit.
Ein Mitarbeiter füllt die temperierte Schokolade in Hasenformen. Danach werden die Formen mittels einer Maschine geschleudert, damit sich die flüssige Schokolade gleichmäßig verteilt. Zum Schluss werden die fertigen Schokohasen noch gekühlt, um sie leichter aus der Form lösen zu können. Zum Schluss wird jeder süße Hase einzeln per Hand verpackt und etikettiert.
Drei Sorten stehen Kundinnen und Kunden heuer zu Auswahl. Neben der klassischen Milchschokolade und der besonders feinen, rosa leuchtenden Ruby-Schokolade gibt es erstmals auch eine vegane Variante mit dunkler Schokolade. „Wir probieren das heuer einmal aus. Nachhaltigkeit und vegane Alternativen werden immer wichtiger“, erklärt Heindl.
Vom Lehrling zur Führungskraft
Der Chef wird es wissen, schließlich führt er – bis 2020 gemeinsam mit seinem Bruder Walter Heindl, der mittlerweile im Ruhestand ist – das Unternehmen seit bald vier Jahrzehnten. Gegründet wurde die Confiserie Heindl von Walter Senior und Maria Heindl bereits 1953. Seitdem floriert der Familienbetrieb, zählt heute mehr als 30 Eigenfilialen und rund 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. 2006 übernahm Heindl den Waffelspezialisten Pischinger, dessen süße Waren seit 2012 ebenfalls in Liesing am gleichen Standort hergestellt werden.
Neben Andreas Heindl engagiert sich auch schon die dritte Generation im Unternehmen. Der Familienbetrieb darf sich zurecht als solcher bezeichnen - aber nicht nur wegen der Gene. Während Andreas Heindl uns durch die Produktionshallen führt, bleibt er immer wieder stehen und sucht das Gespräch mit Mitarbeitern. Da wird gefachsimpelt ebenso wie Späße gemacht. Es ist eine Kommunikation auf Augenhöhe. Ein Betriebsklima, das sich auszahlt. Viele Angestellte sind schon seit Jahrzehnten in der Firma tätig. „Manche haben bei uns ihre Lehre gemacht und sind heute in leitenden Positionen“, erklärt Heindl.
Schokoeier in Handarbeit
Während uns der Chef weiterführt legen zwei Mitarbeiter per Hand filetierte Orangenscheiben auf ein Fließband. Viele hunderte Stück täglich. Daraus werden die beliebten mit Zartbitterschokolade überzogenen Orangenspalten. Einmal ums Eck geht es wieder weiter mit der Osterproduktion. Ob Eierlikör, Nougat, Marille-Joghurt oder Schwarzwälderkirsch - die Vielfalt der gefüllten Schokoeier scheint keine Grenzen zu kennen. Gefüllt werden die süßen Naschereien von einer Maschine, verpackt dann wieder manuell.
Ein Highlight sind die Präsent-Eier. Diese bestehen aus zwei Schokolade-Eihälften in deren Mitte viele kleine Schokoeier drapiert und verpackt werden. Zu kaufen gibt es die Präsent-Eier in mehreren Größen und auch ob mit oder ohne Alkohol kann gewählt werden. Zum Schluss wandert alles in die Versandabteilung, wo die Waren sowohl an die eigenen Filialen als auch an Supermärkte ausgeliefert werden.
All das übrigens, während die Produktion der ganzjährigen Süßwaren normal weiterlaufen. Abstriche werden bei Heindl nicht gemacht - schon gar nicht bei der Qualität. Verwendet wird nur beste Schokolade, alle Produkte werden seit 2014 mit 100 Prozent Fairtrade-Kakao gefertigt. Darauf legt Andreas Heindl Wert: „Wir stehen seit 1953 für Qualität - das wird auch weiterhin so bleiben“.
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