Nach Förderstopp
Konkursverfahren über Kindergarten "Minibambini" eröffnet
Nach den jüngsten Vorwürfen sowie dem Förderstopp durch die Stadt Wien wurde über den Kindergartenverein "Minibambini" ein Konkursverfahren eröffnet. Laut BezirksZeitung-Informationen gibt es zwei Übernahmeinteressenten.
WIEN. Nachdem die Stadt Wien und der zuständige Stadtrat Christoph Wiederkehr (Neos) Ende Februar ankündigt haben, die Förderungen für den Kindergartenverein "Minibambini" zu stoppen, wurde über den Verein jetzt ein Konkursverfahren eröffnet.
Wie bereits mehrmals berichtet, gibt es einige Vorwürfe gegen "Minibambini": Essenslieferungen von Bauunternehmen und Scheinfirmen wurden erhalten, untypische Lieferfahrzeuge gekauft und mehrere Mitarbeiter sind Familienmitglieder. Nach einer jüngsten Prüfung durch die Stadt hätten sich "neue Verstöße" gegen die Förderrichtlinien herauskristallisiert – mehr dazu unten.
Laut dem Kreditschutzverband KSV1870 sowie dem Alpenländischen Kreditorenverband wurde ein Insolvenzverfahren am Donnerstag, dem 9. März, eröffnet, berichtet "Kurier.at". Laut Jürgen Gebauer vom KSV1870 kommt die Eröffnung des Konkursverfahrens "nicht überraschend, da die drohende Zahlungsunfähigkeit bereits durch mehrere Medienberichte in den letzten Wochen kolportiert wurde". Informationen über die Höhe der Verbindlichkeiten und die Anzahl der betroffenen Gläubiger sind nicht bekannt.
Nach Informationen der BezirksZeitung gibt es derzeit zwei kleinere Interessenten, die den Kindergarten "Minibambini" übernehmen wollen. Die Chancen stehen gut, dass die 900 Kinder problemlos weiter betreut sowie 140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiter arbeiten können.
"Meistgeprüftester" Kindergarten Wiens
Zurück zu den neuen Vorwürfen: Ein Sprecher des Vereins sagte damals der BezirksZeitung, dass man von den neuen Vorwürfen nichts weiß und "relativ überrascht" sei. Der Verein wurde von der Stadt "im Dunkeln gelassen", so der Sprecher. "Von uns gab es volle Kooperation. Offensichtlich wurde uns das Geld abgedreht, es gab keine Gesprächsbasis zu diesem Thema".
Später meldete sich in einer Aussendung die Vereinsobfrau Vesna Jezdimirović zu Wort und sagte, dass ihr Kindergärten der "meistgeprüfteste" in Wien sei. Sie sorgt sich um die Zukunft von mehr als 900 Kindern und fast 140 Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeitern. Die jüngsten Medienberichte beinhalteten "falsche Behauptungen und Botschaften mit eindeutig rassistischem Unterton" gegen den Verein, so Jezdimirović.
Mehr zum Thema:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.