Donauinsel-Schafe
Unruhe nach Aus für das "WUK.bio Schaf-Programm"
Die Stadt Wien wollte seine Schäfchen wohl ins Trockene bringen, als man sich dazu entschied, die Schafbeweidung auf der Donauinsel neu auszuschreiben. Das beliebte "WUK.bio Schaf-Programm" schaut dabei aber nun wohl in die Röhre.
WIEN/DONAUSTADT/FLORIDSDORF. Diese tierischen Rasenmäher waren in den vergangenen Jahren immer gerne gesehen auf der Donauinsel: Rund 70 Krainer Steinschafe haben dort nämlich in den vergangenen drei Jahren biologisch gemäht. Doch nun steht das Projekt plötzlich vor dem Aus.
Die Schafbeweidung auf der Donauinsel ist ein Pilotprojekt der Fachabteilung Wiener Gewässer und Teil des EU-Projekts "LIFE DICCA". Seit 2018 werden dabei verschiedene Maßnahmen und Projekte durchgeführt, die die Donauinsel an die Herausforderungen des Klimawandels anpassen sollen.
Ein anderer Bewerber setzt sich durch
Das Projekt Donauinsel-Schafe ist aber auch Teil des "WUK.bio Schaf-Programms" bei dem auch Langzeitarbeitslose eine neue, erfüllende Aufgabe finden konnten. Dementsprechend groß ist deshalb die Enttäuschung und Verzweiflung bei den Menschen im Umfeld des Projekts. Denn Anfang des Jahres hat die Stadt Wien das Projekt neu ausgeschrieben, was nun für heftigen Wirbel gesorgt hat: Das "Bio-Schaf-Program" schaute nämlich in die Röhre.
Ein anderer Bewerber, wohl ein landwirtschaftlicher Betrieb aus Amstetten - die Parteien halten sich noch bedeckt, hat sich durchsetzten können. "Da gewinnt halt der Bestbieter, und leider muss man sagen, ist es nicht mehr der bisherige, sondern es ist ein anderer, das tut uns auch leid, weil es war wirklich eine gute Zusammenarbeit“, sagte kürzlich Gerald Loew, Leiter der Fachabteilung Wiener Gewässer (MA 45) gegenüber „Wien heute“.
Wie geht es mit den Schafen weiter?
Eine Entscheidung, die vielerorts für Kopfschütteln sorgt. "Es ist nicht einzusehen, dass die Stadt hier ein gut laufendes soziales Projekt einfach abdreht und durch ein kommerzielles ersetzt. Das ist genau die falsche Richtung und das falsche Signal dafür, wie wir in Wien Wirtschaft – und soziale Unternehmen betreiben sollten," äußert Judith Pühringer, Parteivorsitzende der Grünen Wien, ihren Unmut.
Würde der Auftrag den Betreibern von "WUK.bio Schafe" nun wirklich entzogen, würden drei Schäfer ihren Job und zwei derzeit Langzeitarbeitslose ihre Aufgabe verlieren. Selbst die Zukunft der Schafe beim Projekt stünde so wohl auf der Kippe. Es wird befürchtet, dass einige der Tiere verkauft werden müssten. Das Projekt versucht derzeit auf anderen Weiden eine Chance und hofft so eine Lösung zu finden.
Die Grünen Wien fordern die Wiener Stadtregierung und die MA45 unterdessen auf, die Neuvergabe doch noch zu stoppen. Wie es nun weitergeht und welche Schafe ab Mitte Mai die Donauinsel mähen, wird sich in den nächsten Tagen zeigen müssen. Zu hoffen bleibt, dass sich die Entscheidung schlussendlich nicht als Wolf im Schafspelz herausstellt.
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