Wirtschaftskammer Wien
Welche Lehrberufe zukunftsträchtig sind
Erst neulich berichtete die Wirtschaftskammer Wien von einem Rekordzuwachs bei Lehranfängerinnen und -anfängern für die Wiener Wirtschaftsbetriebe. Damit dieser Trend weiterhin anhält, setzt man auf zukunftsträchtige Lehrberufe – mit Fokus auf die Digitalisierung.
WIEN. Nach einem coronabedingten Schwund an Lehrlingseinsteigern in Wiener Betrieben scheinen diese Zeiten vorerst vorbei zu sein – ganz im Gegenteil. Laut der Wirtschaftskammer Wien (WK Wien) wurde vergangenes Jahr ein Rekordzuwachs an Lehranfängerinnen und -anfängern verzeichnet. 4.693 Lehrlinge starteten ihre Ausbildung im Jahr 2022 (die BezirksZeitung berichtete).
Das Gewerbe und Handwerk ist dabei der größte Lehrlingsausbilder des Landes. Mit 4.747 angehenden Fachkräften entfällt ein Drittel aller 14.106 Lehrlinge, die derzeit in Wiener Betrieben ausgebildet werden, auf den Bereich Gewerbe und Handwerk. Und diese Sparte wird seit 2015 laufend modernisiert.
Klassische Handwerksberufe technisch aufgewertet
Mehr als zwei Dutzend neue Lehrberufe wurden seitdem geschaffen und die Ausbildungsordnungen von rund 100 Lehrberufen überarbeitet und modernisiert. Der wichtigste Grund dafür ist die Digitalisierung, die in allen Berufen Einzug gehalten und diese verändert hat.
"Dank der Höheren Beruflichen Bildung wird die Lehre enorm aufgewertet werden. Junge Menschen haben im Betrieb künftig dieselben Entwicklungschancen wie auf der Schulbank oder an der Uni. Es muss niemand mehr nur aus Prestigegründen eine AHS-Matura machen, der Weg zur Höherqualifizierung geht jetzt auch über die Lehre", so Maria Smodics-Neumann, Obfrau der Sparte Gewerbe und Handwerk in der WK Wien.
Und diesen Lehrberufen wird eine rosige Zukunft bescheinigt:
- Applikationsentwickler: Während der vierjährigen Ausbildung erlernen die angehenden Applikationsentwicklerinnen und -entwickler, wie sie nach Kundenanforderung Apps und Softwareanwendungen für Computer, Smartphones und Tablets programmieren. Auch das Testen der Apps und die Erstellung technischer Dokumentationen zu den erstellten Computerprogrammen gehören zum Lehrinhalt.
- Installations- und Gebäudetechniker: Fachkräfte, die diese Lehre absolviert haben, planen und installieren Lüftungs-, Heizungs- und Wasserver- bzw. -entsorgungsanlagen in Gebäuden. Der Lehrberuf ist modular strukturiert, drei Hauptmodule stehen zur Auswahl. Die Lehre dauert drei Jahre, wer ein zweites Hauptmodul oder eines von vier Spezialmodulen anhängt, verlängert die Ausbildung auf vier Jahre.
- Elektrotechniker: Diese Ausbildung beinhaltet die Planung, Montage, Wartung und Reparatur elektrischer Anlagen aller Art: Stark- und Schwachstrom, von privaten Haushalten bis zu industriellen Anlagen und Energieversorgern. Der Lehrberuf ist modular aufgebaut, vier Hauptmodule und elf Spezialmodule können gewählt werden. Die Lehre dauert 3,5 Jahre, mit einem zweiten Hauptmodul oder einem zusätzlichen Spezialmodul verlängert sie sich auf vier Jahre.
"An der Modernisierung der Lehre wird zügig weitergearbeitet werden – durch die laufende Adaptierung bestehender Berufsbilder und die Schaffung neuer, zukunftsorientierter Lehrberufe. Der richtigen Mischung von alten Handwerkstechniken und neuen Entwicklungen Rechnung zu tragen ist hier das Gebot der Stunde", betont Smodics-Neumann.
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