Wiener Klimafahrplan
Wien will Sonnenstromanlagen weiter ausbauen
Aktuell sind in Wien über 4.200 Sonnenstromanlagen in Betrieb. Bis 2030 soll die Sonnenstromproduktion massiv ausgebaut werden. Dafür setzt Wien auch stark auf Förderungen für betriebliche und private Anlagen.
WIEN. Im vergangenen Jahr hat Wien eine Sonnenstrom-Offensive ausgerufen. In diesen knapp zwei Jahren konnten die Leistungen der Sonnenstromanlagen von 50 MWp auf 100 MWp verdoppeln. Auch in den kommenden Jahren soll die Zahl der Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen) auf Wiens Dächern, Fassaden und Freiflächen deutlich erhöht werden. Das haben Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) und Neos Wien-Energiesprecher Stefan Gara am Montag im Rahmen einer Pressekonferenz bekanntgegeben.
Bis zum Jahr 2030 sieht der "Wiener Klimafahrplan" eine Leistung von 800 MWp aus Sonnenstrom vor – das ist eine 16 fache Steigerung zum Ausgangswert. Etwa die Hälfte der bestehenden Wiener Dachflächen sind für die Sonnenstromproduktion geeignet. Das geht aus dem neuen Solarpotenzialkataster der Stadt Wien hervor. Dieser ist im digitalen Stadtplan der Stadt Wien auch für alle Interessierten einsehbar. Das Dashboard der Sonnenstrom-Offensive zeigt den monatlichen Fortschritt des Ausbaus von Solarstrom-Anlagen in Wien.
Mit Stand Ende 2022 verfügt die Stadt Wien über mehr als 116 eigene Sonnenstromanlagen, die rund 30 MWp Sonnenstrom erzeugen. Damit produzieren die städtischen Anlagen bereits jetzt rund ein Drittel der Wiener Gesamtleistung.
Klimaneutralität bis 2040
"Unser klares Ziel ist es, bis 2040 klimaneutral zu sein, ab diesem Zeitpunkt also keine fossilen Energieträger wie Öl oder Gas mehr zu benötigen. Sonnenstrom ist neben Geothermie einer der wesentlichen Faktoren, die uns zu diesem Ziel führen werden. Und wir sind auf einem sehr guten Weg dorthin“, so Klimastadtrat Czernohorszky.
„Mit der Sonnenstrom-Offensive schaffen wir ein Bewusstsein, auch für die nachkommenden Generationen, für den nachhaltigen Umgang mit Energie und natürlichen Ressourcen. Wir verfolgen damit konsequent den Weg des Wiener Klimafahrplanes um Wien als Sonnenenergie-Musterstadt zu etablieren“, ergänzt Neos Wien-Energiesprecher Gara.
Wien fördert private Sonnenstromanlagen
Um auch private sowie betriebliche Sonnenstromanlagen zu forcieren, setzt die Stadt Wien auf Förderangebote. Dabei gibt es fixe Pauschalsätze. Bis zu 30 Prozent der förderbaren Kosten können somit von der Stadt übernommen werden. Bis jetzt hat die Stadt Wien bereits 314 Anlagen mit einer Gesamtsumme in Höhe von 4,9 Millionen Euro gefördert.
Genehmigungsverfahren für Sonnenstromanlagen sollen laut Czernohorszky in Zukunft noch deutlich vereinfacht werden. Derzeit wird an besseren Rahmenbedingungen für die Genehmigung solcher Anlagen in der Wiener Bauordnung gearbeitet.
Wer Fragen rund um das Thema erneuerbare Energien hat, kann sich an das eigens dafür eingerichtete Kompetenzzentrum wenden. Dieses steht sowohl Privatpersonen als auch Betrieben als Anlaufstelle zur Verfügung. Die Beratungsangebote sind kostenlos. Weitere Infos gibt es unter erneuerbare-energie.urbaninnovation.at
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