Wolfsberg
Beharrliche Helfer im Einsatz
Sechs Mitarbeiter des Roten Kreuzes im Bezirk nehmen Abstriche bei Corona-Verdachtsfällen.
WOLFSBERG. Im Rettungsdienst bringt das Corona-Virus einige Veränderungen mit sich: Im Rahmen der mobilen Test-Teams, die Rachenabstriche bei Verdachtsfällen nehmen, sind momentan sechs Mitarbeiter aus dem Bezirk im Einsatz. Die WOCHE sprach mit Bezirksstellenleiter Martin Schifferl über die aktuelle Situation beim Roten Kreuz und welche Herausforderungen der Alltag für die Einsatzkräfte bereithält. Im April wurden bereits vier Termine zur Blutspende bekanntgegeben.
Mobile Test-Teams
Neben Klagenfurt, Spittal und Villach stehen auch im Bezirk Wolfsberg mobile Test-Teams zur Verfügung, welche von Amtsärzten angeordnete Corona-Testungen durchführen. "Seit 16. März sind sechs unserer hauptamtlichen Mitarbeiter in den Bezirken Wolfsberg, Völkermarkt und St. Veit unterwegs", erklärt der Bezirksstellenleiter. Rund 200 Verdachtsfälle wurden von ihnen bereits mittels Rachenabstrichen, die bei den Betroffenen vor Ort durchgeführt werden, getestet. Jeweils zwei Mitarbeiter bilden ein Team: "Das Duo besteht aus einem Fahrzeuglenker und einem Tester, der die Abstriche nimmt."
Selbstschutz
Im Rettungsdienst gelten klar definierte und hohe Hygiene-Standards, welche auch die Mitarbeiter des mobilen Test-Teams befolgen müssen. "Um den umfassenden Schutz des Personals zu gewährleisten, ist das Tragen einer entsprechenden Schutzkleidung vorgesehen", so Schifferl.
Im Zuge der mobilen Testungen absolvieren die Mitarbeiter einen zwölfstündigen Dienst. Weiters bedarf es vorab einer speziellen Ausbildung beziehungsweise Schulung.
Alltag der Einsatzkräfte
Neben den mobilen Testungen bleibt natürlich auch der "normale" Rettungsdienst bestehen. Die gegebenen Umstände bewirken zwar kleine Veränderungen, aber der Betrieb läuft unverändert weiter. Für Schifferl versteckt sich gerade hier eine große Herausforderung: "Im Moment ist die wichtigste Aufgabe des Roten Kreuzes, die Einsatzfähigkeit aufrechtzuerhalten und unsere Leistungen auch weiterhin in gewohnter Form und Qualität zu erbringen." Die sozialen Kontakte unter den Kollegen werden vermieden und eine räumliche Abtrennung zwischen einzelnen Abteilungen erfolgte bereits. "Ob die Situation eine zusätzliche psychische Belastung der Einsatzkräfte darstellt, kann man momentan noch nicht sagen", meint der Bezirksstellenleiter.
Aufgrund des Corona-Virus können sich ehemalige Zivildiener, die ihren Dienst in den letzten fünf Jahren absolviert haben, nochmals freiwillig für die Gesellschaft einsetzen – bei bestehenden wurde der Dienst um drei Monate verlängert. In Wolfsberg ist momentan kein Engpass an Einsatzkräften spürbar. "Außerdem beginnt im April die nächste Ausbildungsphase", ergänzt Schifferl.
Blutspenden
Obwohl das öffentliche Leben aktuell stark eingeschränkt ist, kann weiterhin Blut gespendet werden. Die Örtlichkeiten und Zeiten werden rechtzeitig bekanntgegeben. "Jeder, der gesund ist, soll zur Spende kommen", so Schifferl. "Bitte spendet weiter, denn Blut bedeutet Leben."
Termine im April (jeweils von 15.30 bis 20 Uhr):
- 1. April 2020 Volksschule (VS) Prebl
- 23. April 2020 VS Maria Rojach
- 28. April 2020 VS St. Michael
- 29. April 2020 Neue Mittelschule St. Gertraud
Mehr Infos: www.roteskreuz.at
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