Wasser als selbstverständliches Lebensmittel
„Bei uns kemmt des kloare Wossa aus da Pip’n!“
(kuli). Wer kennt das nicht? Der Wecker treibt einen aus dem Bett, erst mal einen Kaffee und/oder einen Tee aufsetzen, ab aufs Klo und schnell unter die Dusche, Abtrocknen, Kaffee oder Tee schlürfen, rasch die Tasse abspülen, die angesammelte Wäsche mitsamt feuchtem Handtuch in die Maschine geben und jene einschalten, eventuell noch den Geschirrspüler vollräumen und aufdrehen, schnell noch vorm Spiegel Zähne putzen und adrettisieren, und - ab zur Arbeit.
Was wir gerne dabei übersehen: Wie selbstverständlich entnehmen wir kaltes, warmes oder heißes Wasser aus der Hausleitung, was man ohne Bedenken trinken und auch damit kochen kann. Oder auch das Geschäft zu versenken. Verfolgen wir einmal den Weg zurück, dann finden wir viele Stationen, die das Wasser durchläuft, bevor es aus der Pip’n rinnt. Erst einmal braucht’s eine oder mehrere Quellen, dann einen Sammelbehälter (zuweilen auch Pump-Hochbehälter), und dann ein starkes Rohrsystem, welches immer weiter verzweigt ist und schließlich am Hausanschluss endet, um dort noch weiter in dünnen Rohren bis hin zu Spüle, diversen Waschbecken, Toilette(n), Wasch- und Spülmaschine oder auch Heizungssystem verteilt zu werden. Das erinnert ein wenig ans Blutgefäßsystem – von der Aorta bis zur Kapillare.
Noch vor 40 Jahren galt als Luxusmerkmal einer Wohnung „fl. k&w W.“ in der Immobilienanzeige. Ein Domizil, was dies heute nicht mehr aufweist, bleibt mehr oder weniger romantischen Aussteigern oder radikalen Zivilisationsverweigerern vorbehalten und bringt mietmäßig nichts ein. Abgehärtete Bergfexe suchen dagegen dergestalt Quartiere, vorwiegend im alpinen Raum, auch wenn ein kaltes Bier oder eine warme Suppe dort nicht fehlen darf – mit Wasser als Hauptzutat.
Damit Leitungswasser auch bedenkenlos konsumiert werden kann, ist eine ständige Überprüfung der (bio-) chemischen Werte notwendig. Im Falle von kommunalen Verteilersystemen machen das die Wassermeister der Stadtwerke oder der Stadt- und Marktgemeinden. In Echsenbach zum Beispiel werden jährlich ca. 30.000 m³ garantiert sauberes Wasser an 270 Haushalte gepumpt. Die penible Beprobung ist eine wichtige Aufgabe, gilt es doch organische, anorganische und biologische Verunreinigungen frühzeitig aufzuspüren und notfalls den „Großen Hahn“ abzudrehen, damit niemand mit kontaminiertem Wasser in Berührung kommt. Im Falle von Hausbrunnen, die im Bezirk Zwettl noch stark verbreitet sind, müssen die Brunnennutzer selbst für regelmäßige Untersuchungen sorgen, wofür es aber immer wieder vom Land NÖ geförderte Aktionen gibt.
In unserem Bundesland steht auch die Firma EVN als Trinkwasserversorger mit eigenem Zuliefer-Rohrnetz zur Verfügung. Dann geschieht die regelmäßige Kontrolle durch qualifizierte Mitarbeiter dieses Infrastrukturunternehmens.
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