Mit Kompetenz und Erfahrung Feldbach neu gestalten

Sie haben Ende November 2014 Ihre Kandidatur für das Amt des Bürgermeisters der neuen Regionsgemeinde Stadt Feldbach bekanntgegeben. Keine leichte Aufgabe. Warum tut man sich das an?
Ich wurde in den vergangenen Monaten von hunderten Menschen gebeten, meine Erfahrung und Kompetenz in die Zukunftsentwicklung der neuen Regionsgemeinde Stadt Feldbach einzubringen. Sie haben mein Verantwortungsgefühl geweckt. Deshalb habe ich mich bereiterklärt, als Spitzenkandidat für das Bürgermeisteramt zu kandidieren.
Bleiben Sie Abgeordneter zum Landtag Steiermark?
Das Amt des Bürgermeisters der fünftgrößten Stadt der Steiermark ist eine große Herausforderung. Ich würde mich dieser Aufgabe zu 100 Prozent widmen und nicht mehr für den Landtag kandidieren. Ich könnte mich noch zwei Perioden mit ganzer Kraft um die Entwicklung der Stadt kümmern. Meine lange Erfahrung in der Politik, in der Verwaltung und in der Regionalentwicklung bilden eine gute Basis für diese neue Herausforderung.
Zu Beginn noch eine Grundsatzfrage: Was war der Sinn und Zweck der Gemeindestrukturreform?
Gerade für die neue Regionsgemeinde Stadt Feldbach ist die Strukturreform sinnvoll. Sie ermöglicht das gemeinsame Gestalten und verhindert die kleinräumige Konkurrenzierung. Eines möchte ich ganz klar sagen: Der Sinn der Reform ist es nicht, in den Ortsgemeinden alles aufzulassen und überall radikal einzusparen. Der wahre Wert der Reform ist die Möglichkeit, die neue große Gemeinde mit einem nachhaltigen Erhaltungs-, Verwaltungs- und Finanzmanagement und über Gemeindegrenzen hinweg zukunftsfähig zu gestalten.
Sie wollen Ortsbürgermeister und Bürgerservicestellen in den Ortsgemeinden?
Aufgrund meiner Erfahrung in der Regionalentwicklung weiß ich, dass bei einer Gemeindegröße von 13.000 Einwohnern die Bürgernähe schnell verloren ginge und die Ortsgemeinden an Dynamik verlieren würden. Mit dem Modell Ortsbürgermeister als starker Vertreter der Ortsgemeinde, dem überparteilichen Bürgerbeirat mit Gestaltungshoheit und der Bürgerservicestelle (ehemalige Gemeindeämter) ist auch in Zukunft die Eigenverantwortung der Ortsgemeinde gewahrt. Ohne dieses Modell müssten wir über Jahre mit enormen Geldmitteln die Ortsgemeinden wiederbeleben. Gerade aus diesem Wissen heraus wäre es unverantwortlich, das alles zentral zu regeln.
Wie schaut der angesprochene Bürgerbeirat aus?
Wenn die Bürgerinnen und Bürger sich für den „neuen Feldbacher Weg“ entscheiden, wird der Gemeinderat für alle Ortsgemeinden die Installierung eines überparteilichen, ehrenamtlichen Bürgerbeirates beschließen. Er wird aus mindestens zehn Personen bestehen und mit Rechten und Pflichten ausgestattet sein. Er garantiert gemeinsam mit dem Ortsbürgermeister die gute Entwicklung in den Ortsgemeinden.
„Der neue Feldbacher Weg“ ist das Zukunftsprogramm der ÖVP Regionsgemeinde Stadt Feldbach. Darin wird von einem neuen politischen Stil gesprochen? Was meinen Sie damit?
Wir wollen die neue Regionsgemeinde Stadt Feldbach verantwortungsvoll in die Zukunft führen. Dafür brauchte es zu aller erst Einigkeit. In den Reihen der ÖVP hätte es mehrere mögliche Bürgermeisterkandidaten gegeben. Durch gute Vorbereitung und gute Gespräche – hier ist insbesondere Helmut Buchgraber und Manfred Promitzer zu danken – haben wir ein starkes Team und rasche Einigkeit für die Spitzenkandidatur erzielt. Neben der Einigkeit setzt der neue Feldbacher Weg aber auch auf Kompetenz, Erfahrung und eine visionäre Gestaltungskraft. Ein umfassendes Bürgerbeteiligungsmodell macht den neuen politischen Weg komplett.
In dieser Wahlbewegung werden viele Einzelforderungen und Wahlzuckerl eingebracht. Sie sind aber kein Ersatz für ein ganzheitliches Modell. Die Zuckerl sind alle gut gemeint. Aber in dieser Größenordnung kommen wir mit einem Modell der Einzelmaßnahmen nicht weiter. Das braucht einen ganzheitlichen Ansatz und einen neuen politischen Stil.
Wie schaut die Bürgerbeteiligung aus?
Im Mai 2015 wird im Falle meiner Wahl zum Bürgermeister eine umfassende Befragung stattfinden, zu der alle Bürgerinnen und Bürger, aber auch alle Betriebe eingeladen sind. Das Ergebnis nehmen wir sehr ernst. Es bildet die Grundlage für ein Entwicklungsprogramm auf Orts- und Regionsgemeindeebene. Ich will, dass sich an der neuen, großen Stadt Feldbach so viele Menschen wie möglich verwirklichen können.
In Jahren wird man das Feldbacher Modell in vielen anderen Gemeinden übernehmen, wegen seiner Bürgernähe, seiner Entwicklungskraft, seiner Nachhaltigkeit.
Was glauben Sie, warum sind gerade Sie am 22. März die richtige Wahl?
Ich habe mit 79 Gemeinden den Wandel von der Grenzregion zum Vulkanland geschafft. Ich habe diesem Lebensraum wieder Würde und Wert gegeben. Mit der daraus gewonnen Erfahrung, traue ich es mir zu, diese sieben Gemeinden verantwortungsvoll zusammenzuführen und eine gute Zukunftsentwicklung einzuleiten.
Diese Wahl sehe ich nicht als rein parteipolitische Wahl an, sondern die Bürger müssten sich bei ihrer Entscheidung drei wesentliche Fragen stellen: Wer soll die sieben Gemeinden verantwortungsvoll zusammenführen? Wer soll diese neue Stadtgemeinde mit 230 Mitarbeitern und 30.000.000 Euro Budget nachhaltig führen? Wer soll diese neue Stadtgemeinde in eine besondere Zukunft führen?
Die Herausforderung die vor uns liegt, ist mit der kleinen ehemaligen Stadtgemeinde Feldbach überhaupt nicht mehr vergleichbar.
Wie wollen Sie das angehen?
Wir brauchen ein gutes Regions- und Stadtmarketing. Die Menschen müssen wieder mit Bewunderung über ihre Gemeinde sprechen. Wir müssen die Stadt beleben. Feldbach braucht ein neues Image. Ein Verkehrskonzept und die Innenstadtbelebung sind zentrale Herausforderungen der kommenden Jahre. Wir wollen Möglichkeiten schaffen, damit neue Ideen in der Festkultur entstehen können. Ich denke da an den Advent genauso wie an Fasching oder an ein Stadtfest.
Es ist auffallend, dass sie andere Politiker nicht verurteilen?
Andere negativ zu beurteilen, sehe ich als Schwäche an. Ich habe es nicht notwendig, andere zu be- und verurteilen, weil genug eigene Vorstellungs- und Gestaltungskraft für die Zukunft vorhanden ist.
Abschließend wieder etwas Persönliches: Sie sind kein „gelernter“ Politiker. Was haben Sie vor der Politik gemacht?
Ich habe eine Maurerlehre abgeschlossen und danach die Bauhandwerkerschule zum Polier absolviert. Mit 30 Jahren machte ich die Externistenmatura an der HTBLA für Hoch- und Tiefbau. Ich habe sozusagen bereits als Bursche gelernt, beharrlich einen Stein auf den anderen zu setzen, um am Ende ein schönes Haus zu haben. Der dadurch erworbene Hausverstand hat mir in der Politik sehr oft geholfen und wird mir in Zukunft helfen. Ich habe mich in meinen politischen Ämtern – von vielen Menschen inspiriert - weiterentwickelt und weitergebildet, sodass ich mich einer so großen Aufgabe und Herausforderung gewachsen sehe. Ich habe gelernt, mit sehr schwierigen Situationen umzugehen.

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