Von wegen Kindermopeds: Pitbikes sind für alle da

Das Motorrad ist meist kleiner als der Fahrer selbst, damit lässt sich aber so ziemlich alles machen. | Foto: Pitbike Racing Academy
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  • Das Motorrad ist meist kleiner als der Fahrer selbst, damit lässt sich aber so ziemlich alles machen.
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Zumindest in seinen Träumen hat sich jeder schon einmal auf einem imposanten Motorrad vorgestellt. Wer aber bisher noch nicht das Zeug dazu hatte, sich auch auf eines drauf zu setzen oder wem das einfach zu kostspielig ist, für den gibt es in Deutschlandsberg möglicherweise genau die richtige Abhilfe. In Kooperation mit der Fahrschule Mayer tummeln sich auf deren Übungsparkplatz im Wirtschaftspark seit rund zwei Monaten kleine Motorräder, sogenannte Pitbikes.

"Irgendwer muss schließlich anfangen"

Geleitet wird die „Pitbike Racing Academy“ von Florian Neubauer, der dabei von seiner Freundin Sabrina unterstützt wird. Die Zusammenarbeit mit der Fahrschule ist für ihn eine große Hilfe, die Idee zur Motorradschule entstand eher spontan. „Viele haben uns angesprochen und gefragt, warum das hier eigentlich keiner macht“, erzählt er. „Dann haben wir halt damit angefangen.“ Florian fährt selbst seit sechs Jahren Motorradrennen und arbeitet auch als Instruktor auf der Rennstrecke. „Dort zahlst du für zwei, drei Tage schon um die 500 Euro nur für die Startgebühr. Dann brauchst du noch Reifen, neue Teile, das ist schon nicht so günstig.“ Mit den Pitbikes, die im deutschsprachigen Raum kaum verwendet werden, fand er eine kostensparende Alternative. In Spanien und Italien wird damit regelmäßig trainiert und eigene Rennen gefahren.

Klein, aber fein

Ursprünglich kommen die kleinen Bikes aus dem Crosssport, wo man sich kleine Mopeds mit Crossreifen gebaut hat. „Dann ist irgendjemand auf die Idee gekommen, dass man damit ja auch Crossrennen fahren könnte“, weiß Florian. „Und irgendjemand ist dann wieder auf die Idee gekommen, dass man da ja auch Straßenreifen drauf geben könnte, dann kann man damit auch auf der Straße fahren.“ Auf diesem Untergrund werden mit den Teilnehmern der Pitbike-Schule verschiedenste Übungen durchgeführt und einiges probiert, was auf der Straße nicht möglich wäre. „Ich kann ja auf der Straße nie so fahren, bis das Hinterrad mal wegrutscht“, so Neubauer. „Bei uns kannst du fernab vom Straßenverkehr versuchen, ein besseres Gefühl fürs Motorrad zu kriegen.“ Die meisten Übungen kann man auf den Pitbikes bei einer Geschwindigkeit von 20 bis 30 km/h machen, auch größere Personen können trotz der geringen Größe (siehe unten) Wheelies zustande bringen.

Sichere Fahrten

Wenn Flo und Sabrina nicht gerade selbst auf der Rennstrecke sind, wo sie ihre Pitbikes auch mithaben, sind sie jeden Sonntag am Übungsplatz. „Wir machen die Kurse relativ spontan und klären das mit der Fahrschule ab“, so der 23-Jährige. „Wir versuchen auch den Teilnehmer dort abzuholen, wo er gerade ist.“ Die „Academy“ im Namen kommt nicht von ungefähr: Die Tarife sind nach einem Lehrgangscharakter mit unterschiedlichen Paketen aufgebaut. Für die Stürze wird eine Pauschale angeboten, um auf verstecke Kosten im Nachhinein zu verzichten. „Egal wie man stürzt, egal wie das Motorrad danach aussieht, man zahlt 15 Euro pro Sturz“, erklärt Florian, dass die Pitbikes ohnehin eine gute Gelegenheit zum Üben bieten. „Wenn du wirklich mal stürzt, kannst du dich danach wieder draufsetzen und weiterfahren. Bei den Leuten geht nichts kaputt und bei den Bikes normalerweise auch nicht.“

Zur Sache

Pitbikes sind eine sehr kleine Art von Leichtmotorrädern. Die meisten Fahrzeuge der „Pitbike Racing Academy“ haben eine Sitzhöhe von 79 Zentimeter und wiegen 70 Kilogramm. Sie können über 80 km/h schnell fahren und haben eine Hubraum von 125 ccm, man würde also einen Führerschein dafür benötigen, allerdings besitzen die Pitbikes keine Straßenzulassung.

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