Mit der Kraft unbeugsamen Willens

Franz Mandl mit einem Teil seiner Lebenserinnerungen. | Foto: Franz Krainer
  • Franz Mandl mit einem Teil seiner Lebenserinnerungen.
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DEUTSCHLANDSBERG. Franz Mandl ist ein bescheidener Mensch, seit Jahrzehnten ein Klassemann am Tischtennistisch und umtriebiger Obmann des TT-Clubs Deutschlandsberg. Seine nationalen und internationalen Erfolge sind einzigartig, in seinem Wohnzimmerschrank liegen die Medaillen von 25 österreichischen Meistertiteln, drei Europameistertitel, die Weltmeisterschafts-Silbermedaille und die olympische Goldmedaille von 1980 in Arnheim/Holland. Das Außergewöhnliche: Franz Mandl der gebürtige Gross St. Florianer ist seit seinem 1. Lebensjahr durch eine Kinderlähmung an den Rollstuhl gefesselt. Seine Ausstrahlung ist sehr positiv, er sieht nicht die grandiosen sportlichen Erfolge seines Lebens als Highlights, sondern die Tatsache, als Obmann des TT-Clubs Deutchlandsberg junge Menschen für das Tischtennis zu motivieren.

Olympiasieg Paralympics

Seine Verbundenheit mit seiner Heimatgemeinde ist unerschütterlich: „Als ich damals nach dem Paralympics-Olympiasieg nach Hause kam, war der halbe Ort da, um mich zu feiern, ein Erlebnis, für das ich den Groß St. Florianern ewig dankbar bin und das ich nie vergessen werde!“ Im Jahr 1996 nahm Mandl in Atlanta/USA an den letzten Paralympics teil, einen Abschied, den die 16 besten Rollstuhl-Tischtennisspieler der Welt mit dem „großartigsten Event, das ich je erleben durfte“ in Gross St. Florian mit mir gemeinsam zelebrierten. Mandl spielt noch immer Tischtennis, die Gebietsliga ist das Betätigungsfeld und so mancher hat gegen den flinken Profi im Rollstuhl auch ohne Handicap alt ausgesehen. Mandls Augen leuchten, wenn er seine Ziele für die Zukunft formuliert: „Die Sportstadt Deutschlandsberg verdient einen TT-Landesligaverein, wir wollen alles daransetzen, in den nächsten zwei Jahren in die steirische Eliteliga aufzusteigen!“ Mandl hat trotz seines Schicksals mit eisernem Willen unglaubliches erreicht, seine Lebenseinstellung ist für viele Ansporn, aber auch Mahnung, in Demut dankbar für ein nicht eingeschränktes Leben zu sein.

von Franz Krainer

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