Kunst und Provinz

Künstler Martin Krusche im Parlament mit Kulturminister Josef Ostermayer | Foto: Klaus Pichler
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Gleisdorf erweist sich als bemerkenswerter Ort zeitgemäßer Kulturarbeit. Das kam zur Wirkung, als Nationalratsabgeordnete Elisabeth Hakel zu einer Enquete ins Parlament lud. Die Tagung trug den Titel „zentral. lokal“, war dem Thema „Kunst und Kultur in den Regionen“ gewidmet.

Im Ringen im Mittel und Möglichkeiten eines adäquaten Kulturschaffens geraten mitunter kuriose Positionen aneinander. Zugleich zeigt sich, was eine nächste Generation entwickelt hat und dem Tun der älteren Kräfte gegenüberstellt.

Recht neu ist außerdem die Vorstellung, daß „Provinz“ nicht zwangsläufig „provinziell“ heißt. Aber was sind zeitgemäße kulturelle Ausdrucksformen, die sich nicht mehr bloß an den gewachsenen Strukturen eines Landeszentrums orientieren?

Dazu ist derzeit noch allerhand an kulturpolitischen Diskussionen nötig. Diese Enquete erscheint als ein markantes Beispiel dafür, was in solchen Fragen derzeit zur Debatte steht. Vieles ist offen, aber eines scheint klar: Die Zentren haben als normative Kulturinstanzen für die Provinz ausgedient.

Region ist ja bloß ein freundlicherer Ausdruck für die Provinz, deren bescheidener Ruf von engagierten Kulturschaffenden längst an vielen Orten revidiert und aufgewertet wurde.

Erstaunlich, daß sich dabei im Parlament auch Leute exponierten, die speziell für Tourismus-Orte sprachen, dabei etwa Salzburg erwähnten. Das bedeutet wohl, im Bemühen um die Aufmerksamkeit politischer Amtsträger muß man es mit Begriffen nicht gar so genau nehmen, denn was heißt da schon „Kunst und Kultur in den Regionen“?

Ein skurriles Beispiel, wie eben das gewachsene Zentrum-Provinz-Gefälle sogar bei Veranstaltungen zugunsten der Provinz seine Proponenten hat, die sich nicht scheuen, ihre Optionen vorzutragen, wo es eigentlich um ursprünglich vernachlässigte Terrains geht.

Zu dieser Tagung gehörte neben den Workshops und Vorträgen auch eine Podiumsdiskussion, in der sich Kulturminister Josef Ostermayer den Ansichten dreier Kulturschaffender aus ländlicher Praxis stellte.

Als Projektleiter von Kunst Ost, war ich eingeladen, die Grundlagen des Kulturpakt Gleisdorf zu erläutern. Das wurde zu einer sehr viel fundamentaleren Erörterung.

Diese Debatte brachte eine Zusage des Ministers, als Teilnehmer zum heurigen Gleisdorfer Kunstsymposion zu kommen. Er verstand den Ansatz umgehend: Wir bemühen uns nicht um politischen „Aufputz“ für einen Veranstaltung, sondern um konsequente inhaltliche Arbeit mit sachkundigen Menschen.

Aber es ist fraglos ein hilfreicher Akzent, wenn der amtierende Minister persönlich in die Provinz kommt, um sich vor Ort mit den Lauf der Dinge auseinanderzusetzen.

+) Zur Enquete „zentral. lokal“: [link]
+) Das Gleisdorfer Kunstsymposion 2014: [link]

Künstler Martin Krusche im Parlament mit Kulturminister Josef Ostermayer | Foto: Klaus Pichler
Von links: Kulturminister Josef Ostermayer, Nationalratsabgeordnete Elisabeth Hakel, Kuratorin Maren Richter und Philosoph Günther Friesinger
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