"Graz muss bei Klimapolitik zum Vorreiter werden!", fordert Aktivist Josef Obermoser.
Stadt und Bürger sollen stärker auf erneuerbare Energie und bewussten Konsum setzen.
Ab kommenden Montag findet in Paris die 21. UN-Klimakonferenz (mehr dazu im WOCHE-Wissen unten) statt. Eine Gelegenheit, die viele Aktivisten auf der ganzen Welt dazu nutzen möchten, um auf die Gefahren des Klimawandels und auf Alternativen zu dessen Verursachern aufmerksam zu machen.
Schon am Samstag soll deshalb unter dem Motto "System Change, not Climate Change" auch in Graz eine – laut Organisatoren friedliche – Demonstration stattfinden. "Graz muss bei der Klimapolitik zum Vorreiter werden!", fordert mit Josef Obermoser einer der Initiatoren der Klima-Demo nun schon vorab. "Es gibt andere Orte, die sich Energiewende-Stadt nennen, wir könnten uns doch das Ziel setzen, 2030 CO₂-neutral zu werden", nennt der Klimaaktivist auch gleich ein ambitioniertes Vorhaben.
Erneuerbare Energie
Um das auch umsetzen zu können, gelte es vor allem in Sachen Energieversorgung neue Wege zu gehen: "Kohlekraftwerke wie das in Mellach sind von vorgestern. Es stößt unglaubliche 1,1 Millionen Tonnen CO₂ pro Jahr aus und muss abgeschalten werden", so Obermoser, der eine Umstellung auf erneuerbare Energie fordert.
Versäumte Möglichkeiten
Eine Chance, sich als Vorreiter zu positionieren, habe man laut dem Grazer bereits im neu entstehenden Stadtteil Reininghaus vertan: "Das hätte der absolute Vorzeigestadtteil werden können, leider wurde das durch die Filetierung der Grundstücke versäumt." Es sei aber nicht zu spät, dort in Sachen Bauweise (z. B. Wärmedämmung) oder mit der Schaffung von Alternativen zum Auto mit gutem Beispiel voranzugehen.
Selbst aktiv werden
Zusätzlich habe laut Obermoser jeder die Möglichkeit, die Klimapolitik auch durch sein eigenes Handeln zu beeinflussen: Sei es durch das Eintreten für seine Überzeugungen oder auch nur durch bewussten Konsum von regionalen Bio-Lebensmitteln.
Klimademo in Graz
Selbst aktiv werden kann man auch im Rahmen des Grazer Beitrages zu den weltweiten Demonstrationen anlässlich der UN-Klimakonferenz in Paris. Organisiert wird die Kundgebung mit dem Titel System Change, not Climate Change von rund 40 Organisationen wie etwa Südwind, Attac, Global 2000, Welthaus, Crossroads und Aktionsbündnis Graz. Die Veranstalter rechnen mit 1.000 Teilnehmern, Start der laut Organisatoren "familienfreundlichen" Demonstration, ist am Samstag, dem 28. November, um 14 Uhr am Griesplatz.
WOCHE Wissen
Die UN-Klimakonferenz findet heuer von 30. November bis 11. Dezember zum 21. Mal statt.
Ziel ist es, eine neue internationale Klimaschutz-Vereinbarung als Nachfolger des "Kyoto-Protokolls" zu verabschieden.
Die Konferenz findet diesmal in Le Bourget bei Paris statt.
Den Vorsitz hat der französische Außenminister Laurent Fabius.
Die Sicherheitsvorkehrungen wurden nach den jüngsten Anschlägen verstärkt.
#mitreden
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