Viel Herz für ein Viertel

Wahrzeichen und Namensgeber: Die Herz-Jesu-Kirche ist das höchste Gebäuder der Stadt. | Foto: Prontolux
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  • Wahrzeichen und Namensgeber: Die Herz-Jesu-Kirche ist das höchste Gebäuder der Stadt.
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Manchmal prägen sich Gebäude so ins Stadtbild ein, dass man zwangsläufig das Gefühl hat, sie wären schon immer da gewesen. Gebäude, die einfach dazugehören und die irgendwie den Eindruck vermitteln, dass das auch für immer so bleiben wird – so wie etwa die Herz-Jesu-Kirche im zweiten Grazer Stadtbezirk St. Leonhard. Ganz egal, ob einen interessiert, was in ihr passiert: Sie ist als höchstes Gebäude der Stadt schon von Weitem zu sehen, die unmittelbare Umgebung dominiert sie alleine durch ihre überdimensionale Erscheinung – nicht umsonst hat sie gleich einem ganzen Viertel den Namen gegeben. Und weil da, wo es eine Kirche gibt, natürlich auch das dazugehörige Gasthaus nicht weit ist, haben wir Silvya Koller und Wilfried Staber vom Kirchenwirt „Zum Klamminger“ gebeten, im Rahmen der WOCHE-Serie „Mein Graz“ ihr Herz-Jesu-Viertel vorzustellen.

Die ganze Palette

So genau weiß er es nicht, aber den Kirchenwirt hier in der Naglergasse, mit Blickkontakt und in Steinwurfweite zur Herz-Jesu-Kirche, gibt es „bestimmt schon seit 60 Jahren“, erzählt Wilfried Staber, der das Lokal gemeinsam mit Silvya Koller vor etwas mehr als einem Jahr übernommen hat.
„Es gibt viele tolle Bewohner im Viertel – quer durch die Palette: Junge und Studenten genauso, wie viele ältere Menschen, die sehr dankbar sind, dass diese Institution weiter Bestand hat.“ Und tatsächlich spiegeln die Gäste hier das gutbürgerliche Klischee des Viertels genauso wider, wie den großen Anteil an Studenten, die es hier aufgrund der Nähe zur TU und zum Wall-Gebäude in der Merangasse gibt.

Für jeden etwas

Auch deswegen mag er seine Arbeit. Genauso, wie er die Gegend mag, in der er sie ausübt. „Die Stimmung ist positiv, es ist ein lebenswertes Viertel. Die Innenstadtnähe, die Apotheke gegenüber, die Trafik um die Ecke, die ärztliche Versorgung – es ist alles da, was man braucht, für jede Zielgruppe ist etwas dabei“, schwärmt der „Kirchenwirt“ in seinem mit dunklen Holzbänken und flaschengrünen Pölstern möblierten Gästezimmer, während seine Lebens- und Geschäftspartnerin in der Küche verschwindet, um sich auf das Mittagsgeschäft vorzubereiten. Kein Zufall also, dass es im Viertel laut Staber ein „G´riss“ um gute Wohnungen gibt: „Wenn etwas frei wird, ist es ganz schnell wieder weg.“ Was laut dem Wirt allerdings fehlt, sind die Parkplätze: „Wir bräuchten eigentlich eine Tiefgarage unter der Kirche, aber das scheint leider nicht machbar zu sein.“

Grätzl Fakten

Das Herz-Jesu-Viertel liegt ungefähr zwischen Leonhardstraße, Merangasse, Mandellstraße und Schörgelgasse.
Die Gegend ist vor allem als gutbürgerliche bekannt und ist architektonisch durch ihre vielen Altbauten geprägt.
Gleichzeitig ist das Herz-Jesu-Viertel aufgrund seiner Nähe zur TU, zur Karl-Franzens-Universität und zum Uni-Viertel mit seinen vielen Lokalen eine bei vielen Studenten beliebte Wohngegend.
Namensgebend für dieses Grätzl ist die Herz-Jesu-Kirche im zweiten Grazer Stadtbezirk.
Die Kirche wurde 1881 bis 1887 von Architekt Georg Hauberrisser in neugotischem Stil erbaut.
Der Kirchturm ist der dritthöchste in Österreich.
Gleichzeitig ist die Herz-Jesu-Kirche das höchste Gebäude in Graz.
Mit „Sechs Tage und die Mopedfrau“ hat der Regisseur Alfred Schwarzenberger im Jahr 2004 sogar eine Film-Dokumentation über das Herz-Jesu-Viertel geschaffen.

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