Korruption ist schlimmer als je zuvor
Wie korrupt ist unser Land? Diese Frage hat nach dem Prozess gegen Uwe Scheuch mehr Aktualität denn je. 18 Monate Haft (nicht rechtskräftig), davon sechs unbedingt, fasste der Kärntner Vizelandeshauptmann in der „part of the game“-Affäre aus. Infolgedessen ist nun auch das Vertrauen in Politik und Behörden in den Keller gerasselt. Laut einer dieser Tage in der „Krone“ veröffentlichten IMAS-Umfrage glaubt bereits jeder zweite Österreicher, dass Korruption zugenommen hat.
Doch stimmt das tatsächlich? Die WOCHE ist der Frage nachgegangen und muss sie leider mit „Ja“ beantworten. 1.336 Ermittlungsverfahren verzeichnete das Bundesamt zur Korruptionsbekämpfung (BAK) im Vorjahr, das sind um 17,9 Prozent mehr als 2009. Im Steirerland liegt man sogar noch über diesem Schnitt, hier beträgt das Plus 40 Prozent.
Wie es dazu gekommen ist? „Genau können wir das selbst nicht erklären“, schüttelt Karl Raschbach vom BAK den Kopf. „Fest steht lediglich, dass durch die Schaffung der Korruptionsstaatsanwaltschaft nun sicher mehr kontrolliert wird und dadurch häufen sich auch die Fälle“, erklärt Raschbach.
Die Verbrechensliste im Detail: Auf Platz eins befindet sich der Amtsmissbrauch
mit 586 Ermittlungsverfahren, gefolgt von 503 strafbaren Handlungen unter Ausnützung einer Amtsstellung sowie der Verletzung des Amtsgeheimnisses (43) und Bestechung (34).
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