"Der Naturpark ist eine Mogelpackung"

Thomas Waitz vermisst strengere Auflagen im Naturpark Südsteiermark. | Foto: Grüne
  • Thomas Waitz vermisst strengere Auflagen im Naturpark Südsteiermark.
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Sie sind empört, dass im Naturpark Südsteiermark aus Ihrer Sicht ökologisch sehr wertvolle Wälder einem Weingarten zum Opfer fallen. Konnten Sie sich als unmittelbarer Grundnachbar mit Hilfe der Grünen nicht wehren?
THOMAS WAITZ: Nach dem der "Naturpark" keinen Naturschutz Status hat ist es kaum möglich gegen so ein Projekt vorzugehen. Obwohl es sich beim Antragsteller um eine Privat-Firma und nicht um Landwirtschaft handelt, erlaubt das Gesetz trotzdem unter dem Titel "Verbesserung der Agrarstruktur" die Umwandlung von Wald zu Weingarten. Und ja, ich bin empört, dass es sich anscheinend wieder einmal einige wenige "Große" mit Hilfe ihrer politischen Kontakte richten können.

Sie hatten zuletzt biologische Teiche geplant. Werden diese jetzt
auch realisiert?

WAITZ: Nein, leider nicht. Weinbau und Fischhaltung sind generell schwer
miteinander zu vereinbaren. Gar keinen Sinn hat es, wenn der Industrie
Weingarten direkt oberhalb der Teiche liegt. Ganz ausgeschlossen ist es, wenn man einen Nachbarn hat, der nicht bereit ist, in irgendeiner Weise Rücksicht zu nehmen. (Zum Beispiel das Projekt um ein halbes Hektar zu verkleinern, dass der Nachbar nicht unmittelbar betroffen ist).

Die Auflagen im Naturpark Südsteirermark sind sehr streng: Warum
stellen Sie die Genehmigung solcher Projekte dennoch in Frage und wo
sehen sie größten Handlungsbedarf?

WAITZ: Es gibt im Naturpark keine strengeren Auflagen als in der
Gesamtsteiermark. Der Naturpark ist eine Mogelpackung. Ein reines
Marketingprojekt ohne konkreten Inhalt.

Der Weinbau hat der Region viel Wohlstand gebracht. Sind Sie gegen
die Winzer? Wo sehen Sie unsere Chancen?

WAITZ: Ich bin ganz und gar nicht gegen die Winzer. Der Weinbau hat viel
Wohlstand gebracht. Viel mehr hat aber der Tourismus in Verbindung mit
dem Wein gebracht. Nur weil wir Buschenschenken und Direktverkauf von
Wein haben und weil viele Gäste zu uns kommen, haben wir diesen
Wohlstand. Die Gäste kommen aber auch wegen der tollen Landschaft, weil
es so abwechslungsreich ist. Eine reine Wein Monokulturlandschaft kommt
bei unseren Gästen nicht so gut an.
Und es gibt große Unterschiede, ich habe noch einen weiteren Nachbarn,
der ist auch Weinbauer, er ist oberhalb von meinem Grund, da habe ich
gar keine Probleme, der ist auch konventionell aber geht sehr sorgsam mit
Herbiziden und Spritzmittel um.

Findet die Stimme der Grünen LAbg. Sabine Jungwirth im Landtag kein Gehör?
WAITZ: Nach dem die Grünen in der Steiermark in keiner Regierungsfunktion sind kann bestehendes Recht nicht geändert werden. Als Opposition erheben die
Grünen regelmäßig ihre Stimme für unsere Umwelt. Nur interessiert das
die VP-SP Koalition kaum. So verhallen die Warnungen eben im Landtag.
Das ist schade, es ist aber so.

Informationen von Landesweinbaudirektor Werner Luttenberger

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