Auf in die Kammerwahl!

Hans Gruber, Christine Landl, Johann Ilsinger und Georg Maier bei der UBV-Pressekonferenz.
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  • Hans Gruber, Christine Landl, Johann Ilsinger und Georg Maier bei der UBV-Pressekonferenz.
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Vor fünf Jahren wurden zum ersten Mal Vertreter des Unabhängigen Bauernverbandes (UBV) in die Landwirtschaftskammer gewählt und "... obwohl wir einen guten Teil der Erwartungen, welche schon damals an uns gerichtet wurden, erfüllen konnten, sind nach wie vor einige 'Baustellen' offen", eröffnete UBV-Liezen-Obmann Johann Ilsinger die Pressekonferenz im Irdninger Gasthaus Grabenwirt.
Den Milchbauern, den Obstbauern, den Schweine- und Ackerbauern soll von Seiten der Unabhängigen in Zukunft mehr Aufmerksamkeit als bisher zukommen. Im absoluten Fokus der UBV-Wahlkampfstrategie steht allerdings die Schlüsselphrase: "Den Arbeitsplatz Bauernhof sichern!".

"Konkurrent Land"

"Nicht nur für die aktiven Bauern im Bezirk und in ganz Österreich - für die gesamte Volkswirtschaft wäre es ein unschätzbarer Vorteil, wenn der 'Arbeitsplatz Bauernhof' für nachkommende Generationen wieder sicher und attraktiv gemacht werden könnte", sind sich Johann Ilsinger, Georg Maier, Christine Landl und Hans Gruber einig. Wenn allerdings - unter dem Deckmäntelchen des Umweltschutzes - das Land / der Staat selbst "zum Konkurrenten" wird, tut man sich mit so einem Vorhaben schwer", sind sich die UBV-Referenten einig.
Für die erweiterten Natura-2000-Projekte in Österreich kaufen letzere nämlich "völlig überteuert" landwirtschaftliche Flächen an, was die Bauernschaft quasi in zwei Lager spaltet, erklären die Landwirte.
Auf der einen Seite entstünden "Sofa-Bauern", die nur noch von den hohen Pachten - respektive den Landverkäufen an den Umweltschutz leben; auf der anderen Seite werde den verbleibenden aktiven "das Wasser abgegraben", weil sie mit den, von den Behörden generierten, hohen Preisen konkurrieren müssten.
Auch die Art und Weise wie Land und Bund die neuen Natura-Maßnahmen betreiben (mittels verordnetem Zutrittsrecht für Kartierer auf jedem Grund) stößt den Unabhängigen sauer auf. "Plötzlich marschieren irgendwelche Leute über deine Wiesen und sie haben sich nicht einmal vorgestellt; geschweige denn nach Erlaubnis gefragt", erzählt Johann Ilsinger. "Also Art ist das keine", ist man sich einig.

Soziale Komponenten

Auf den weitreichenden, sozialwirtschaftlichen Effekt, den eine neue wiedererstarkte bäuerliche Struktur für die gesamte Gesellschaft haben könnte, macht Bergbauern-Ausschuss-Obfrau Christine Landl aufmerksam. "Was könnte sich das System Geld ersparen, wenn die Bauernschaft wieder die Möglichkeit hätte, im traditionellen Familienverband zu arbeiten. "Es wären immer genügend Leute da um für die Kinder zu sorgen. Man denke an die Altenpflege, die zu einem großen Teil daheim und nicht in irgendwelchen Heimen von statten gehen würde.
Voraussetzung dafür wäre selbstverständlich, die "Reattraktivierung des "Arbeitsplatzes Bauernhof" durch gezieltere Förderungen und eine Entflechtung der Bürokratie, unter welcher die Bauernschaft dieser Tage ganz besonders zu leiden habe.

Alles in allem

Die gesammelten Forderungen des UBV im Rahmen der kommenden Kammerwahlen am 31. 1. 2016 lauten unter anderem wie folgt:
Die sofortige Anpassung der Investitionsförderungen an das Modell Deutschlands.
Die Adaptierung der Bau- und Umweltgesetzgebung. Stopp der EU-Agrarpolitik, welche die kleinstrukturierte Landwirtschaft zerstört. Abbau der Agrarbürokratie, sowie die jährliche Indexanpassungen der Ausgleichszahlungen.

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