Mit allen Parteien
Runder Tisch zum „Verhältnis von Kirche und Politik“
Auf Einladung der Katholischen Kirche Steiermark, Region Ennstal-Ausseerland, trafen sich Abgeordnete der im steirischen Landtag vertretenen Parteien zu einem Austausch, um das Verhältnis von Kirche und Politik zu beleuchten.
GRÖBMING. Schon in der Begrüßung betonte Regionalkoordinator Martin Weirer die Wichtigkeit miteinander ins Gespräch zu treten. Er meinte: „Eine Aufgabe von Kirche und Politik ist es, das Wohl der Menschen in den Vordergrund zu rücken und Brücken zueinander zu bauen.“
Soziales, Bildung und Menschenrechte
Das Miteinander von Kirche und Politik auf lokaler und auf Landesebene wurde von den Diskutierenden als sehr positiv und wertschätzend erfahren. Vor allem das soziale Engagement der Pfarren und kirchlichen Einrichtungen, wie der Caritas oder der Diakonie, wurden hervorgestrichen. Auch das Engagement von Kirchen im Bildungsbereich, das Eintreten für Menschenrechte und Initiativen in der Ökologie wurden als wichtige Ressource für die Öffentlichkeit betont.
Eine Vermischung von Kirche und (Partei-)Politik wurde von allen Anwesenden strikt abgelehnt. Pfarrer Michael Unger sagte dazu: „Es handelt sich um unterschiedliche Spiele und Spielregeln.“ Weiter stellte er fest, "dass wir in Österreich in einer Oase des Friedens leben" und zitiert aus seiner Osterpredigt: „Gott verlangt von uns, Früchte für das Leben hervorzubringen.“ Dies sei eine große Herausforderung, der wir uns alle stellen müssen.
Grundrespekt vor allen Menschen
Etwas kontroverser wurde es, als Moderator Herbert Gasperl in der zweiten Runde nach den christlichen Werten in der Bundespolitik fragte. Armin Forstner betonte, "dass es wichtig ist, zu definieren, was wir unter diesen verstehen."
Albert Royer fügte hinzu: “Durch zu viel Zuwanderung besteht die Gefahr, dass die christlichen Werte zu kurz kommen.“ Wobei er ergänzte: „Ein Grundrespekt vor Menschen, die eine andere Meinung haben, soll unser Miteinander leiten.“
Die Akzeptanz und Förderung der Menschenrechte als wichtige Basis war allen Diskutantinnen und Diskutanten wichtig. In diesem Zusammenhang äußerte sich Pfarrer Unger selbstkritisch: „In Bezug auf Frauenrechte haben wir in der katholischen Kirche noch einen großen Aufholbedarf.“
An Glaubwürdigkeit muss gearbeitet werden
In der abschließenden Plenumsdiskussion wurden unterschiedliche Themen angesprochen, die sehr allgemein und auf die einzelnen Parteien abgezielt waren. Hier mühten sich die Vertreterinnen und Vertreter am Podium, die eigene Partei in einem guten Licht darzustellen. Es war spürbar, dass wir uns in Vorwahlzeiten befinden.
So endete die Diskussion mit zwei wichtigen Botschaften: An der Glaubwürdigkeit muss gearbeitet werden – das betrifft sowohl die Kirche als auch die Politik. Weiters wurde betont, dass es wichtig ist, vom Wahlrecht Gebrauch zu machen.
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