Der Weg zum Profi führt über Texas
Wie in einer anderen Welt fühlt sich Johannes Schretter seit Jahresbeginn: der 20-jährige Grazer Tennisspieler hat den Sprung über den großen Teich gewagt und studiert die nächsten vier Jahre mit einem Stipendium an der Baylor University im texanischen Waco.
Schretter hat sich diesen Schritt gut überlegt: "Die Kosten für Training und Fahrten zu Matches sind in Österreich einfach zu hoch geworden. Wenn ich doch noch Profi werden will, war mir klar, dass ich etwas ändern muss. Über einen Freund habe ich dann von der Möglichkeit, in Waco zu studieren, erfahren. Die Baylor University beauftragt einen eigenen Tenniscoach, der sich Spieler bei Turnieren auf der ganzen Welt ansieht."
So wurde auch Schretter in Graz beim Training unter die Lupe genommen. "Dann habe ich die Zusage für das Stipendium erhalten."
Unbegrenzte Möglichkeiten
Wie groß der Unterschied zwischen Österreich und den USA im Bezug auf die Trainingsmöglichkeiten ist, zeigt sich schon bei der Platzanzahl. "Wir haben ein eigenes Tenniscenter auf der Uni mit zwölf Frei- und sechs Hallenplätzen. Uni-Matches werden live im TV gezeigt, zu den Spielen kommen an die 2.000 Fans!"
Starkes Uni-Team
Derzeit trainiert Schretter noch hauptsächlich alleine, da er aufgrund eines Formalfehlers für ein Jahr gesperrt wurde. Seinem Universitäts-Tennisteam, für das er ab 2016 auch selbst Matches bestreiten wird, drückt er dennoch schon die Daumen. "Vor zwei Wochen hat unser Team die Conference, eine Art Regionalliga, gewonnen." Die nächsten Jahre werden laut Schretter, der kürzlich beim ATP-Turnier in Houston auch Profi Lleyton Hewitt getroffen hat, über eine mögliche Profikarriere entscheiden. "Ich lasse mir dahingehend alles offen."
Chr. Hofer
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