Noch heuer geplant
150 belastete Straßennamen bekommen eine Zusatztafel
Jene Straßen die nach Personen benannt sind, die antisemitische oder antidemokratische Ansichten vertreten haben, sollen noch heuer mit einer Zusatztafel ausgestattet werden.
WIEN. Im Auftrag der Stadt hat ein Team um Historiker Oliver Rathkolb 2013 personenbezogene Straßennamen nach 1860 geprüft und einen Bericht über jene erstellt, deren Namensgeber antidemokratische Werte vertraten. Zentral sei dabei "die Klärung der Frage, ob diese Personen durch öffentliche antisemitische, rassistische, faschistische Äußerungen oder Handlungen hervorgetreten sind", heißt es in dem Bericht.
Insgesamt, so teilt das zuständige Büro von Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler mit, sind dabei 178 Straßennamen als "historisch belastet" eingestuft worden.
Erst 28 Zusatztafeln
Seit dieser Zeit laufen Bemühungen, den Hintergrund dieser Benennungen sichtbar zu machen und die Biographien der Namensgeberinnen und Namensgeber – wobei es sich überwiegend um Männer handelt – an die Öffentlichkeit zu bringen. In 28 Fällen wurden bereits Zusatztafeln angebracht, die näher erläutern, weshalb die Straßenbenennung erfolgte, aber auch welche kritikwürdige Haltungen oder Taten die betreffende Person ausmachen.
Die Anbringung der noch verbliebenen 150 Zusatztafeln soll nun aber schneller vonstatten gehen: Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler möchte sie noch heuer angebracht wissen, wie der Kurier berichtete. Dazu wurde "Konsens mit den einzelnen Bezirken über die weitere Vorgangsweise hergestellt", heißt es aus dem Büro der Stadträtin. Die Texte der Zusatztafeln sollen noch heuer erstellt werden und bis Ende des Jahres vorliegen.
Wie der Kurier berichtet, ist auch für das Karl-Lueger-Denkmal, das ja schon lange umstritten war, in den letzten Monaten aber besonders im Fokus der Aufmerksamkeit stand, eine Adaptierung geplant.
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