Long Covid
"Zu Beginn dachte ich, ich spinne"

Yoga hilft Theresa David, wieder fitter zu werden. | Foto: David
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Theresa David ist eine von vielen Long-Covid-Patienten. Sie leidet seit Monaten an den Folgen von Corona.

BEZIRK VÖCKLABRUCK. "Ich kann zur Zeit kein normales Leben führen", sagt Theresa David. "Eine dauerhafte Müdigkeit, Kurzatmigkeit, Schwindel, Herzrasen und noch andere Symptome sind meine ständigen Begleiter." Die 42-jährige Vöcklabruckerin leidet an Long Covid. Ende Jänner erkrankte sie an Corona, ihren Beruf als Lehrerin kann sie immer noch nicht wieder ausüben. "Es war wie eine starke Grippe", erzählt sie. Als sie danach Wochen lang nicht fit wurde, dachte sie "ich spinne". Einkaufen, kochen, ein Buch lesen, Spazieren gehen – das alles ging nicht. Etliches ist in der Zwischenzeit besser geworden. "Ich liege und schlafe immer noch viel und habe Attacken von Herzrasen. Aber an den meisten Tagen kann ich Essen selbst herrichten, den Einkauf erledigen und mit meinen Kindern etwas spielen. All das war mir die längste Zeit völlig unmöglich."

Ganzer Körper betroffen

Ähnlich wie David geht es vielen Corona-Patienten. "Fünf bis 80 Prozent haben länger dauernde Symptome", erklärt Primar Peter Dovjak, Leiter der Akutgeriatrie und Remobilisation am Salzkammergut Klinikum Gmunden. Menschen, bei denen die Erkrankung mild verlaufen ist, trifft es eher selten, sehr alte Menschen, die auf der Intensiv-Station lagen, sehr oft. Häufige Symptome bei Long Covid sind andauernde Müdigkeit, Schmerzen und Atemnot – über Wochen und Monate. "Das Virus zieht den ganzen Körper in Mitleidenschaft", so Dovjak. Helfen kann physikalische Therapie in Verbindung mit Psychotherapie. Bei Organschäden, die meist Lunge oder Herz betreffen, sowie Schmerzen kommen auch Medikamente zum Einsatz. Bei chronischer Erschöpfung rät Dovjak dazu, behutsames, niederschwelliges Training mit Maßnahmen der Entspannung zu kombinieren.

Besserung durch Yoga

David hat Yoga bei der Vöcklabruckerin Daniela Sällberg sehr geholfen. "Während der ersten Yoga-Einzelsitzung war es plötzlich so, dass mein Schwindel weg war, von einem Moment auf den anderen", erzählt David, selber erstaunt. Zu Hause schlief sie dann ein paar Stunden und wurde energiegeladen munter. "Langsam machte ich ein paar Handgriffe im Haushalt, ohne mich festhalten zu müssen. Das war mir ein Genuss. Gegen Abend fühlte ich mich das erste Mal seit zwölf Wochen an, als wäre ich nicht 100 Jahre alt." Seither macht sie beinahe täglich Yoga und Body-Art-Übungen, die ihr Anita und Aron Mosonyi, Betreiber des Fitnessstudios Flow Motion, die sie auch bei der Ernährung beraten, gezeigt haben.
"Ich fühlte mich wie eine Zauberin, als Theresa nach ein paar sanften Übungen schlagartig Farbe im Gesicht bekam und förmlich Energie ausstrahlte", sagt Sällberg. Den positiven Effekt erklärt sie so: "Die Atemübungen helfen, Blockaden zu lösen, damit die Energie im Körper wieder mehr fließt. Im Rehabilitationszentrum in Kogl, St. Georgen, wird seit Jänner diesen Jahres ein Spezialprogramm für Long-Covid-Patienten angeboten. In Anspruch nehmen es Menschen zwischen 35 und 65 Jahren, erzählt der ärztliche Leiter, Primar Michel Angelo Mrach. "Wichtig ist, das Aufbautraining langsam und vorsichtig zu machen. Das Schlechteste wäre eine Überlastung."

Interview

Lesen Sie hier das ganze Interview mit Theresa David.

Zur Sache


Long Covid
wird vom britischen National Institute for Health and Care Excellence (NICE) als eine Vielzahl von Symptomen definiert, die mehr als zwölf Wochen nach Beginn der Covid-19 Infektion bestehen bleiben. Es ist eine multisystemische postvirale Erkrankung und charakterisiert sich durch mehr als 100 Symptome.

Die Selbsthilfegruppe Long Covid Austria wurde im Jänner diesen Jahres gegründet:
longcovidaustria.at
Austausch findet auf der Facebookgruppe statt: facebook.com/groups/longcovidat

Eine Spezialambulanz für Long-Covid-Patienten gibt es bisher nur am Wiener AKH sowie am LKH Graz.
Erste Ansprechpartner für Betroffene sind praktische Ärzte und Internisten.

Informationen: long-covid.at

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