Katholische Kirche im Salzkammergut
Predigt für 24. April von Sabine Pesendorfer

Sabine Pesendorfer | Foto: Privat

SALZKAMMERGUT. Die Predigt für Sonntag, 24. März, Joh 20, 19-31, stammt von Sabine Pesendorfer. Sie ist Wortgottesleiterin und Begräbnisleiterin in Ohlsdorf.

Der arme Thomas!

Er tut sich schwer mit dem Glauben. Aber er war nicht ungläubig. Er war nach dem Tod von Jesus zutiefst verletzt und enttäuscht. Alles hatte er auf Jesus gesetzt. Und nun? Alles was einmal war, ist vorbei. Verständlich, der Thomas hat Zweifel, hat Fragen und geht daraufhin als der „ungläubige Thomas“ in die Geschichte ein! Aber ehrlich: Mir ist der Thomas sympathisch. Denn wer von uns hat oder hatte nicht einmal Zweifel im Glauben? Der Thomas hörte: dass Jesus durch verschlossene Räume kam und sich zeigte. Kann es das geben? Jesus ist doch tot! Da kann doch etwas nicht stimmen? Vielleicht haben sich seine Freunde das nur gegenseitig eingeredet. Thomas will Gewissheit. Ja und Jesus kommt noch einmal: es sieht so aus, als ob er extra noch-einmal: nur für den Thomas kommt!

Wahnsinn!

Jesus weiß, dass Thomas Zweifel hat. Trotzdem macht er ihm keine Vorwürfe. Er schickt ihn auch nicht aus dem Raum oder gar aus dem Kreis der engsten Freunde! Und er verurteilt ihn auch nicht. Und das ist der Beweis: Jesus will keine Anhänger, die im Glauben alles blindlings hinnehmen, was ihnen vorgesetzt wird. Wir dürfen Fragen stellen, wir dürfen zweifeln. Und weil Jesus dem Thomas seine Hände zeigt und dieser seine Wunde sogar angreifen darf: kann Thomas realisieren, wer da jetzt wirklich vor ihm steht: „Ja, das ist er: das ist Jesus! Ja, ein Wahnsinn: Jesus lebt! Er ist nicht mehr tot, er ist auferstanden! Der steht jetzt wirklich vor mir!“ Was muss das für eine Freude gewesen sein!

Zweifel trotz Glaube?

Schön wäre es, wenn wir diesen Beweis auch machen dürften. Jesus sehen und angreifen. Doch leider kann das nicht jederzeit wiederholt werden. Wir können keine Experimente machen, die beweisen: dass Gott existiert. Und es gibt keine Beweise, wie das Leben bei Gott aussieht. Doch der Glaube braucht immer wieder Bestätigung. Vor zirka zwölf Jahren durfte ich einen Schweizer Bischof kennenlernen. Er war bei den Jugendlichen sehr beliebt. Und einmal sagte er: „Auch ich erlebe in meinem Glauben Zweifel. Immer und immer wieder! Obwohl ich ein Bischof bin, aber das heißt gar nichts! Ich bin ja auch nur ein Mensch, so wie du!“ Das erstaunte mich. Ein Bischof, der Zweifel hat und das auch noch zugibt? Da begriff ich, jeder Christ kann im Glauben Zweifel haben. Ja, vielleicht ist nur der Glaube des Zweifelnden ein lebendiger Glaube, weil er für alles offen ist. „Selig sind die, die nicht sehen und doch glauben.“ Die Geschichte vom Thomas ist eine Geschichte, die Mut macht. Sie zeigt, dass Glauben und Zweifel zusammen gehören. Der Glaube braucht Geduld und die Gemeinschaft mit anderen, die auch glauben. „Wo zwei oder drei beisammen sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ Und wenn Jesus hier unter uns ist, dann weiß er auch ganz genau, wie es in dir und in mir drinnen aussieht. Jesus will, dass wir trotz aller Zweifel immer wieder seine Nähe suchen. Mit anderen Gottesdienst feiern. Denn da hören wir immer wieder, dass Jesus uns sagt, die Schmerzen, der Tod und unsere Trauer sind nicht das Letze im Leben, sondern sie können überwunden werden. Ja, jedes Leben wird durch und bei Gott glücklich und ewig. Und das erwartet auch uns! Was für eine Freude!

Eine Predigt von Sabine Pesendorfer

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