Katholische Kirche im Salzkammergut

Predigt für 3. Dezember von Sabine Pesendorfer

Die Predigt für den 3. Dezember (erster Adventsonntag) stammt von Sabine Pesendorfer, Wortgottesleiterin und Begräbnisleiterin in Ohlsdorf, und beschäftigt sich mit Mk 13, 24 – 3.

SALZKAMMERGT. Endlich Advent! Jetzt, wo es draußen schon früh dunkel und kalt wird, sehnen wir uns nach Licht und Wärme. Wie gut, dass es die Adventszeit gibt. Mit all den Kerzen, den vielen Lichterketten und den Glühweinständen wird es überall heller und fröhlicher. Es ist, als würden sich alle auf Jesus Christus Kommen freuen. Doch das heutige Evangelium handelt weder von Licht, noch von der Freude. Es handelt: vom Weltuntergang! Ja, du hast richtig gelesen! Da wird sich die Sonne verfinstern, den Mond sieht man nicht mehr und die Sterne fallen vom Himmel! Ist das nicht schrecklich? So einen Text am Beginn der Adventszeit würde ich am liebsten aus der Bibel streichen. Und stattdessen einen frohen Text mit Licht nehmen, das die Dunkelheit vertreibt. Aber nein, dem ist nicht so. Wieso redet Jesus davon?

Weltuntergang!

Da denke ich sofort an kosmische Katastrophen. Und dabei sehe ich vor meinen Augen einige schreckliche Szenen von Filmen. Oder ich denke an den Dezember 2012. Weil die astronomische Berechnung des Maya-Kalenders hier endete, gingen manche Menschen davon aus, dass zu diesem Zeitpunkt das Ende der Welt käme. Weltuntergang, bekommst du da auch Angst? Also ich schon! Aber Jesus möchte uns keine Angst einjagen. Er meint, wir sollen jederzeit mit Änderungen rechnen. Ja, nichts auf dieser Erde ist oder dauert ewig. Jesus weiß auch, dass wir uns vor vielem fürchten und Angst haben.

Wovor hast du Angst?

Vor Misserfolg, vor Krankheit, vor der Zukunft? Ja, manchmal ist unser Leben schwer. Wir sehen unsere Zukunft nicht mehr rosig, sondern nur noch hoffnungslos und düster. Und deshalb sagt der Jesus noch weiter: Verzweifle nicht, denn keine Dunkelheit ist für immer! Keine Nacht dauert ewig! Jede Finsternis hat ein Ende! Ja, das Ende steht vor der Tür.

Und dann kommt er!

Ja, Jesus wird kommen. Auch wenn es manchmal zum Verzweifeln ist, sollen wir nie vergessen: es wird wieder hell in mir! Das Licht kommt! Und das Schöne daran, ich muss mich nicht dafür anstrengen. Ich muss nichts leisten oder irgendwelche Erfolge vorzeigen. Wir brauchen nur darauf vertrauen und warten. Aber ob das Licht am Abend kommt oder um Mitternacht, oder beim Hahnenschrei oder erst am späten Morgen, das weiß niemand. Nicht einmal Jesus! Nur Gott allein. So gesehen, sind alle Katastrophen eigentlich nebensächlich. Denn sie sind Begleiterscheinungen von etwas viel Wichtigerem. Nämlich dem Kommen Jesus. Dann wird alles Leid, alle Not ein Ende haben. Deshalb brauchen wir uns nicht fürchten, aber wir sollen auch nicht leichtsinnig dahin leben, sondern immer wachsam und gut zu allen sein.