Katholische Kirche im Salzkammergut
Predigt für 4. Februar 2024 von Sabine Pesendorfer

Sabine Pesendorfer | Foto: Privat

Die Predigt für den 4. Februar 2024 stammt von Sabine Pesendorfer, Wortgottesleiterin und Begräbnisleiterin in Ohlsdorf, und beschäftigt sich mit Mk 1, 29 – 39.

SALZKAMMERGUT. A Wahnsinn! Gehst du gerne in einen Tierpark? Ich schon. Besonders mag ich den, in der Grünau. Tiere leben in einer atemberaubenden Landschaft. Herrlich. Kurz nach Weihnachten wollte ich ihn wieder durchwandern. Beim Parkplatz sah ich, wie eine Frau einen Mann im Rollstuhl zum Auto schob. Sie waren also schon im Tierpark und wollten nach Hause. Ist ja normal nichts Außergewöhnliches. Doch dann bemerkte ich, dass dieser Mann nicht nur schlechte Füße hatte. Nein, er hatte keine Arme! Sie machte ihm die Autotür auf, stellte ihn daneben und ging einen Schritt zur Seite. Und redete und redete. Dabei klappte sie den Rollstuhl zusammen und verfrachtete diesen ins Auto. Ich konnte es nicht fassen. Warum hilft sie diesem armen Menschen nicht ins Auto? Mühselig und wippend stand er auf. Mit seinen kurzen Armstummeln hielt er sich irgendwie ein wenig am Autoseitenfenster fest. Obwohl es am Glas nichts zum Festhalten gab. Ich wollte schon hinlaufen und helfen. Aber wie? Was sollte ich tun? Es vergingen viele Minuten und ich schaute nur zu. Und er schaffte es – ohne fremde Hilfe! Er lachte übers ganze Gesicht. Ich war begeistert. Das war der Augenblick: Gott Danke zu sagen für meine Hände.

Oh, mein Gott!

Was könnte ich denn ohne meine Hände überhaupt tun? Ich könnte kein Besteck und keine Stifte halten, kein Buch umblättern, kein Handy bedienen. Oh, mein Gott! Das wäre schrecklich! Und dieser Mensch sitzt noch dazu im Rollstuhl. Kann es etwas Schlimmeres geben? Du kennst doch den Ausdruck: Hiobsbotschaft? Gemeint ist eine Katastrophe. In solchen Fällen haben Menschen das Gefühl, sie fallen ins Bodenlose. Hiob ist eine Gestalt des Alten Testaments. Er erleidet Schreckliches. Zuerst verliert er seinen gesamten Besitz, anschließend kommen seine zehn Kinder durch einen Hauseinsturz ums Leben und noch immer nicht genug, er bekommt eine schwere, äußerst schmerzhafte Krankheit. Er streite und hadert mit Gott.

Warum, warum Gott?

Du bist so gemein. Ich hab doch keine Sünde begangen. Warum tust du mir das an? Ja, nach der jüdischen Lehre meinte man, dass ein Mensch der Sünden gemacht hat: von Gott mit einer Krankheit bestraft wird. Du kannst dir sicher vorstellen, dass viele die krank waren, nur mehr nachts aus dem Haus gingen. Sie hatten Angst, dass jemand sagt: „Oh mein Gott schau, der da muss ja eine schlimme Sünde gemacht haben – so krank wie er ist! Mit dem rede ich sicher nichts mehr, den will ja nicht einmal mehr Gott!“ Zum Glück kam Jesus. Er sagte uns, dass Gott keinen von uns mit einer Krankheit bestraft. Denn Gott liebt alle, egal ob krank oder gesund. Er mag nur die Sünde nicht. Deshalb kam Jesus. Er hörte zuerst geduldig zu, spendete Trost, gab Rat, schenkte Vergebung und heilte. Ist das nicht schön? Verständlich, dass immer mehr Menschen zu Jesus kommen wollten. Doch das war mit der Zeit ganz schön anstrengend!

Puh, ich bin fertig!

Überleg einmal, was würdest du in dieser Situation tun? Vielleicht den Fernseher oder das Radio aufdrehen und sich davon berieseln lassen? Oder mit der Playstation spielen? Vielleicht sagst du: Das ist doch cool und dafür bin ich nie zu alt. Aber gibt dir das wirklich Kraft oder zerstreut es dich dabei nur? Vergisst du dabei den Alltag, weil du nur noch das machen willst? Jesus ging an einen einsamen Ort um zu beten. Durch das Beten, das Reden mit Gott bekam er wieder Kraft. Und die brauchte er! Nur so konnte er wieder liebevoll zu den drängenden Menschen gehen. Liebevoll! Ja, das ist es wohl, denn nach TV, Radio, Handy, Playstation sind einige von uns wohl eher süchtig, aggressiv, andere sind unzufrieden oder risikofreudig mit der Situation. Also alles negative Auswirkungen.

Jesus hat keine Hände!

Nur unsere Hände, um seine Arbeit heute zu tun. Wir sollen mit unseren Händen Gutes tun. Ja, auch wir wollen helfen. Aber wirklich helfen können wir nur, wenn wir gut und liebevoll sind und niemanden verletzen. Das ist anstrengend. Dabei brauchen wir immer Pausen. Pausen, in denen wir mit Gott reden. Denn er allein ist es, der uns immer, und immer wieder Kraft schenken kann.

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