Platz gegen Femizid
Das Googeln ist den Menschen im 9. Bezirk zumutbar
Im 9. Bezirk gibt's eine Debatte, wie ein Platz an Erinnerung an die ermordete Trafikantin Nadine W. künftig heißen soll. Diskutiert wird um den spanischen Titel "Ni una menos"-Platz. Auch BezirksZeitung-Redakteur Tobias Schmitzberger hat eine Meinung dazu.
WIEN/ALSERGRUND Ich gebe zu: Bis vor Kurzem hatte ich von der südamerikanischen Frauenbewegung "Ni una menos" (Spanisch für "Keine Einzige weniger") noch nie gehört. Nun soll ein Platz im 9. Bezirk nach ihr benannt werden – den Artikel dazu gibt es unten. Diese Bewegung ist in Südamerika als Antwort auf die vielen Morde an Frauen durch Männer und die weitverbreitete Macho-Kultur entstanden.
Jetzt ist es natürlich schwierig, in Südamerika gestartete Debatten 1:1 auf den Alsergrund zu übertragen. Trotzdem denke ich, dass das sinnvoll sein kann: Auch bei uns werden Frauen ermordet, wie der Fall der Trafikantin Nadine W. gezeigt hat. Und furchtbare Machos gibt es nicht nur in Südamerika.
Gleichzeitig stimmt der Einwand einiger Bezirksparteien, dass der spanische Slogan wohl vielen Menschen nichts sagen wird. Vielen wird es wie mir gehen: Sie werden noch nie von "Ni una menos" gehört haben. Aber ist das so schlimm, wenn man einen Platznamen googeln muss? Zumindest ich kenne kaum eine der Personen, nach denen die Wiener Straßen benannt sind.
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