Wildunfälle: Sicher durch den Amstettner Herbst
Rutschige Straßen, schlechte Sicht und Wildwechsel sorgen für erhöhte Gefahr auf Amstettner Straßen.
BEZIRK AMSTETTEN. „Sehen und gesehen werden, das ist das beste Motto für eine sichere Fahrt durch den Herbst“, erklärt ASFINAG-Verkehrssicherheits-Experte Bernhard Lautner. Speziell in den Herbstmonaten sorgen Nebel oder die tief stehende Sonne immer wieder für schlechte Sichtverhältnisse. Vorausschauendes Fahren und gute Sichtbarkeit des eigenen Fahrzeugs sind daher noch entscheidender.
Vorsicht auf nassen Straßen
Durch die Nässe, speziell in Verbindung mit den sinkenden Temperaturen, entstehen zusätzlich Gefahrenmomente, warnt die ASFINAG. Die Reifen haben kaum oder nur schlechte Haftung. Bei 100 km/h verlängert sich der Anhalteweg auf nasser Fahrbahn auf 96 Meter – das sind 20 Meter mehr als auf trockener Fahrbahn.
„Beginnt das Auto zu rutschen, heißt es, Fuß weg vom Gas, auskuppeln, blitzartig in die gewünschte Fahrtrichtung lenken und bremsen“, erklärt Lautner.
Zeit für Wildunfälle
Neben der Witterung sorgen gerade im Herbst auch Rehe, Hasen, Fasane, Marder oder Dachse für gefährliche Momente im Bezirk. Allein im Bezirk Amstetten gibt es jährlich rund 2.000 Zusammenstöße mit Rehwild und weitere 1.000 Unfälle mit Nieder- bzw. Kleinwild, berichtet Bezirksjägermeister Franz Hochholzer.
Herbstzeit ist Unfallzeit
Im Herbst häufen sich die Wildunfälle, da die Tiere aufgrund der abgeernteten Felder neuen Schutz und Einstand suchen und dabei die Straßen queren, erklärt Hochholzer. Besonders beim Übergang zwischen Feld und Wald ist erhöhte Vorsicht geboten.
Zudem fällt der Berufsverkehr in die Dämmerungszeit, in der das Wild vermehrt unterwegs ist. Die Jägerschaft versucht mit Maßnahmen Unfallzahlen zu minimieren, so Hochholzer. So werden etwa in Zusammenarbeit mit dem Land und der Straßenmeisterei Wildwarngeräte – Reflektoren und akustische Warngeräte am Straßenrand – montiert.
Totalschaden ist möglich
Mit Schäden an Stoßstange, Kühler, Motorhaube, Scheinwerfer, vielleicht der Kotflügel, aber auch die Windschutzscheibe, zählt Karl Bauer von der Amstettner Kfz-Werkstätte CDC auf, ist bei einem Unfall mit größeren Tieren zu rechnen. Bei einem alten Auto kann es schnell zum Totalschaden ausarten, erklärt er.
Aber auch die Kollision mit kleineren Tieren sollte nicht unterschätzt werden, so der Kfz-Techniker über Schäden an der Fahrzeugunterseite, etwa dem Auspuff. Die Kräfte, die bei einem Unfall freigesetzt werden, sind enorm. Das Aufprallgewicht eines Wildschweins mit 80 Kilogramm auf ein 50 km/h schnelles Auto beträgt zwei Tonnen.
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