Kein Bettelverbot in Amstetten
STADT AMSTETTEN. "Eine kleine Spende, bitte" hieß es beim Informationsabend über Betteln in Österreich in der Pfarre Amstetten St. Stephan.
Auf Einladung der PfarrCaritas und des Katholischen Bildungswerkes berichtete Theresa Wailzer, Aktivistin der Wiener Bettellobby, über ihre Erfahrungen und Studien zum Thema Betteln in Österreich. Als ehemals Betroffene stand ihr Frau Nina aus Rumänien zur Seite, sie schaffte in den letzten Jahren den "Aufstieg" von der Bettlerin zur Straßenzeitungsverkäuferin.
Wailzer sehe keine Hinweise auf die vielfach immer zitierte „Bettelmafia“. Die Menschen, vorwiegend aus der Slowakei und Rumänien sehen oft keine andere Möglichkeit ihre Familien zu ernähren. Hohe Arbeitslosigkeit und fehlende Sozialleistungen in ihrer Heimat sind der Grund sich als Bettler nach Österreich auf den Weg zu machen, erklärt sie.
Meistens machen sich Familienverbände oder Leute aus Dorfgemeinschaften gemeinsam auf die Reise. "Ich habe es für meine Familie und meine Kinder gemacht, aber es ist nicht angenehm", berichtete Nina von ihren Erlebnissen als Bettlerin in Wien.
"Jeder möge für sich überlegen, ob und wie er bettelnde Menschen unterstützt", wichtig sei jedenfalls ein wertschätzender Umgang betont Wailzer.
Bürgermeisterin: Kein Bettelverbot in Amstetten
Nur wenige Minuten vor Beginn der Veranstaltung in St. Stephan, erklärte Bürgermeisterin Ursula Puchebner während der Sitzung des Gemeinderats, dass es in Amstetten zu keinem Bettelverbot kommen könne.
Die neuen gesetzlichen Bestimmungen zum Erlass einen Bettelverbotes seien "zahnlos", sagt die Bürgermeisterin. Man hätte alle Bereiche "beleuchtet", aufgrund der "restriktiven Rahmenbedingungen" der gesetzlichen Vorgaben sei ein derartiges Verbot in der Stadt Amstetten nicht umsetzbar - ausgenommen davon wäre lediglich und eventuell bei der Engstelle der Kirchenstraße.
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