"Klassenkampf" um 12-Stunden-Tag in Amstetten
SPÖ gegen ÖVP: Wogen gehen aufgrund der Arbeitszeitflexibilisierung hoch
BEZIRK AMSTETEN. "Die Kraft unserer Solidarität ist stärker als euer Klassenkampf von oben!", ist auf dem Transparent zu lesen, das SPÖ-Funktionäre bei der Großdemo in Wien in die Höhe streckten. "Der Klassenkampf ist Vergangenheit", erwidert ÖVP-Bezirksobmann und Nationalrat Andreas Hanger.
SPÖ gegen ÖVP im Bezirk
„Zuerst gab es den Angriff auf die bedarfsorientierte Mindestsicherung – unter dem Deckmantel, man müsse die Einwanderung in unser Sozialsystem stoppen. Dann wurde angekündigt, die Notstandshilfe abzuschaffen, um ‚Durchschummler‘ endlich zu erwischen. Härtere Kontrollen im Krankenstand sollen die ‚Tachinierer‘ entlarven – und jetzt soll eine Arbeitszeitverlängerung unter dem Deckmantel der ‚Flexibilisierung‘ durchgezogen werden“, so SPÖ-Bezirksparteivorsitzende und Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig.
"Die 60-Stunden-Woche bleibt die Ausnahme", so Hanger, der eine "Versachlichung der Diskussion" fordert und auch auf die europäische Arbeitszeit-Richtlinie verweist. Auch Betriebsvereinbarungen und Kollektivverträge würden bestehen bleiben.
"Das Arbeitnehmerrecht wurde gestärkt", betont Hanger und verweist auf die "Freiwilligkeit" zu leistender Mehrarbeit. Falls es diesbezüglich zu Kündigungen kommen sollte, gebe es noch die Arbeits- und Sozialgerichte.
„Klar ist hier aber auch, wer am längeren Ast sitzt – egal ob mit oder ohne gesetzlicher Verankerung der Freiwilligkeit. Wenn man Angst hat, seinen Job zu verlieren, braucht man nicht allzu viel Fantasie, um zu erkennen, dass viele ‚freiwillig‘ Mehrarbeit leisten werden", entgegnet Königsberger-Ludwig.
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