„Wollen Partner der Familien und nicht Vormund der Eltern sein“
LH Pröll und Bundesministerin Karmasin zum Thema Familienpolitik
In einer gemeinsamen Pressekonferenz, an der auch Landesrätin Barbara Schwarz teilnahm, informierten Landeshauptmann Erwin Pröll und die neue Familienministerin Sophie Karmasin über die familienpolitischen Schwerpunkte.
Oberstes Ziel sei es, „Maßnahmen zu setzen, die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf optimal ermöglichen“, sagte Pröll in seiner Stellungnahme. Daher wolle man „ein Angebot an Kinderbetreuung legen, von dem die Eltern optimal Gebrauch machen können“. Grundsatz sei dabei immer: „Wir wollen Partner der Familien sein, und nicht Vormund der Eltern“, betonte er. Eine Umfrage unter den niederösterreichischen Eltern zeige, dass über 80 Prozent eine verpflichtende Ganztagsschule ablehnten.
Der Landeshauptmann dazu: „Im Rahmen unserer Kindergartenoffensive haben wir rund 430 Millionen Euro investiert. 1.340 neue Jobs wurden dadurch geschaffen und mehr als 50 Prozent der Kindergärten wurden neu gebaut oder generalsaniert.“
Diese Investitionen in die Infrastruktur der Kindergärten werde man auch weiter fortsetzen, kündigte Pröll an. Dafür würden rund 100 Millionen Euro bereitstehen.
Rund 150 interkulturelle Mitarbeiter gebe es derzeit in den Kindergärten, unterstützt werden seitens des Landes auch die Kindergartenbetreuerinnen. Die schulische Nachmittagsbetreuung werde von derzeit 340 auf 380 Gruppen ausgebaut. Fördern wolle man auch die Kinderbetreuung außerhalb von Schule und Kindergarten, für die Trägerorganisationen gebe es ein neues, einheitliches Fördermodell, informierte der Landeshauptmann.
Bundesministerin Karmasin freute sich, ihre Bundesländer-Tour in Niederösterreich zu beginnen, weil „hier die Familienpolitik immer schon einen sehr hohen Stellenwert hatte“. Als Schwerpunkte ihres Ressorts führte sie die Erhöhung der Familienbeihilfe, den Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen, für den rund 350 Millionen Euro bereitstünden, sowie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf an.
In Niederösterreich habe man es sich zur Aufgabe gemacht, „jungen Menschen Mut zu machen, Familien zu gründen“, hob Landesrätin Schwarz hervor. Es gehe vor allem auch darum, die Familie „von ihren Stärken her zu sehen und nicht von ihren Defiziten“, so Schwarz.
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