Lesung im Cinema Paradiso Baden:
Vaginas, mal ernst, mal heiter
BADEN. Tschurimuri. Pussycat. Mieze, Möse - alles Worte, die für "Vagina" verwendet werden. Und trotz vieler Worte ist das sexuelle Lustorgan der Frau immer noch ein Tabuthema. Mit "da unten" wird es auch gern umschrieben. Dabei verfügt die Vagina über 8000 Nervenendungen, mehr als jedes andere Organ, und es ist doppelt so hoch wie der Penis.
Auftakt der Frauenfilmreihe
Zum Auftakt der Frauenfilmreihe im Cinema Paradiso lud der Verein Frauenzimmer um Beate Jorda zur Lesung von Eve Enslers Theaterstück "Vaginamonologe". Es war ein (fast) exklusives Frauen-Event, und das Kino 1 war (fast) ausverkauft.
Die Frauenbeauftragte der Stadt Baden Helga Krismer eröffnete und verfolgte die - mal ernste, oft heitere - Lesung mit Spannung.
Ein Thema mit Vielfalt
"Ich wollte immer schon schauspielern", gestand Akteurin Silvia Lammerhuber, die auch gleich ihren Fanclub Martin, Ruth, Birgit und Johanna mitgebracht hatte, ebenso wie Lehrerin Nina Memminger aus der Frauengasse. Sie kam mit interessierten ehemaligen Schülerinnen und feierte nachher noch in der Paradiso-Bar. Wieviele verschiedene Arten des Stöhnens es gibt, führte vielbejubelt Luzia Jorda (der einzige Schauspielprofi am Podium) vor: babyhaft, dreifach-orgiastisch, katholisch-gehemmt - jedes Stöhnen ist anders. Rosa Roedelius las einen Text über die Schönheiten des Wortes "Fotze", die älteste Frau am Podium, Erika Stockinger, wagte sich an den Text "Überschwemmung", Aga Trnka-Kwiecinska an die "wütende Vagina", Nadine Lichtenwörther an das heikle Thema "Haare", Serafina Demaku las - im kurzen Rock - über das, was ein kurzer Rock bedeutet: keinen Aufruf zur Vergewaltigung, sondern Freiraum für alle Vaginas. Da darf frau sich mit Andreas Sattra vom Cinema Paradiso auf die kommenden Frauenfilme zum internationalen Frauentag am 8. März freuen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.