Damals: LHStv. HANS CZETTEL SPÖ in OEYNHAUSEN 70ger Jahre und 40 TODESTAG 27.9.2020
Fotos Archiv: © Robert Rieger
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Text: LAbg. Hannes Weninger
Eine Zeitreise Extra zum 40. Todestag von Hans Czettel
Hans Czettel wurde am 20. April 1923 in Wien geboren. Er wuchs mit seinen Geschwistern Maria, Anni und Adolf Czettel – späterer Wiener Gemeinderat, Abgeordneter zum Nationalrat und Präsident der AK Wien und des Österreichischen Arbeiterkammertages - in einem einfachen Arbeiterhaushalt in Sandleiten (Wien Ottakring) auf. Sein Vater Johann, Arbeiter bei der Wiener städtischen Müllabfuhr, wurde 1934 aufgrund seiner sozialdemokratischen Gesinnung inhaftiert. Wie er immer wieder betonte, hat seine Mutter Maria die Familie in den schwierigen Jahren der Wirtschaftskrise und Massenarbeitslosigkeit gut über die Runden gebracht.
Von 1969 bis 1980 war er Landeshauptmannstellvertreter unter Andreas Maurer in Niederösterreich. Als dieser war er für die Gemeinden und den Naturschutz zuständig. In diese Zeit fiel die große Gemeindereform 1972, wodurch die Anzahl der Gemeinden in Niederösterreich von 1.281 -- von einigen kleinen Änderungen abgesehen -- auf die heutigen 573 reduziert wurde.
Am 27. September 1980 war Hans Czettel noch als Referent beim Landestag des Bundes sozialistischer Akademiker in Wiener Neustadt. Am Nachmittag fuhr er nach Hause nach Ternitz. Sein plötzlicher Tod in Folge eines dritten Herzinfarktes erschütterte die Familie, die Partei und das Land.
Die Republik, das Land und seine Bewegung nahmen in Anwesenheit des Bundespräsidenten bei den Trauerkundgebungen in Wien Abschied vom Landeshauptmannstellvertreter. Nach Trauersitzungen der Landesregierung, des SPÖ-Landesparteivorstandes und des Landtages fand der Trauerakt am Wiener Minoritenplatz statt. Die SPÖ sagte ihm in der Ternitzer Stadthalle und am Friedhof Ternitz Lebewohl. Als der Sarg aus der Halle hinausgetragen wurde, heulten die Sirenen „seines Stahlwerkes“. An der Spitze des Trauerzuges schritten hinter den nächsten Angehörigen sämtliche Mitglieder der Bundesregierung. Im Stadtfriedhof sprachen Bruno Kreisky und Leopold Grünzweig. Ich habe an diesem 1. Oktober 1980 meinen Zivildienst beim Roten Kreuz Neunkirchen angetreten und bekam am ersten Tag problemlos dienstfrei, um im Blauhemd mit der SJ am Begräbnis unseres ehemaligen Landesvorsitzenden teilnehmen zu können. Auf dem Grabstein, der später gesetzt wurde und an dem wir regelmäßig einem großen Sozialdemokraten gedenken, steht einfach und schlicht „Hans Czettel".
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