Aus Lust am Honig
PISCHELSDORF (ach). Ehrlich und ursprünglich, - das süße Ergebnis der Bienen-Arbeit ist als Lebens- und Genussmittel beliebt. Seit 5 Millionen Jahren gibt es Bienen, an der Honig-Herstellung hat sich bis heute nichts verändert.
Der Imker Franz Scharinger ist ein Landmensch. Er wohnt in Großgollern in Pischelsdorf. Einen Kilometer vom Wohnhaus entfernt, hat Scharinger seinen Bienenstand. Etwa 300 kg Honig produzieren die Bienen der 9 Stöcke im Jahr, der halboffene Stand befindet sich auf 500 Meter Höhe zwischen Feldern, Wald und Wiesen. Die Bienen gehören der Rasse „Carnica“, einer verbreiteten Art in OÖ, an. Bei der Nahrungssuche sind sie zwei Kilometer im Radius unterwegs. Für ein Kilogramm Honig sind 150.000 Ausflüge nötig. Den ersten Honig erntet der Imker nach der Himbeerblüte, meistens Anfang Juni. Es handelt sich dabei um sehr süßen Blütenhonig, der je nach Sortenreinheit nach Löwenzahn oder Raps schmecken kann. Zur Sonnenwende ist der Mischhonig (Blüten- und Waldhonig) so weit. Von Juli bis August wird wird dann der harzig schmeckende dunkle Waldhonig aus den Waben gewonnen.
Arbeitsverteilung
„Die Arbeit machen die Bienen“, sagt Scharinger, der Mitglied im örtlichen Imkerverein ist und seit 1983 Honig produziert. Zu den Aufgaben eines Imkers gehört es, bei den Bienenstöcken Nachschau zu halten und nach Bedarf um je ein „Stockwerk“ zu erhöhen. Beim Arbeiten an den Stöcken bedient sich der Pischelsdorfer eines natürlichen Hilfsmittels. Ein Stück Buchenschwamm wird in einem sogenannten „Smoker“ angezündet, durch den Rauch verhalten sich die Bienen ruhig. Scharinger arbeitet mit normaler Kleidung, seinen Kopf schützt er mit einem Hut. „Ich hänge die Waben ein, damit die Arbeitsbienen den Wabenbau machen können“, sagt er. 10 Waben pro Etage seien üblich. Die fertigen reifen Zellen verschließen die Bienen mit einem selbst erzeugten Wachsschnitt. Dann ist Erntezeit für den Imker. Er entnimmt die Waben, löst die Verdeckelung mit einer Gabel und schleudert den Honig heraus. Früher machte Scharinger das mit einer händisch betriebenen Schleuder, heute arbeitet er mit einer Elektrischen.
Pestizide
Zu den umstrittenen Pestiziden meint er: „Aus der Sicht der Bienen ist es wünschenswert, wenn Spritzmittel, die Neonicotinoide enthalten, nicht mehr ausgebracht werden“. Das Nervengift lähmt die Steuerung der Biene, sie findet nicht mehr heim und der Bestand wäre gefährdet.
Der Honig ist bei Franz Scharinger erhältlich. Für seine Sorten wurde er bereits mehrmals mit dem Honigland OÖ Qualitätssiegel in Gold ausgezeichnet. Zur Abwehrstärkung empfiehlt der Imker täglich zwei Esslöffel zu sich zu nehmen, aber nur Honig aus der Region hilft, weil der genau die Stoffe enthält, die der Mensch braucht.
Rezeptvorschlag Honig-Florentiner
Zur Süße des Honigs gesellen sich die Aromen von karamelisierten Mandeln.
Zutaten für 2 Blech: 9 dag Rohrzucker, 50 ml Obers, 5 dag Butter, 4 dag Honig, 15 dag gestiftelte Mandeln oder Nüsse, 1 Esslöffel Mehl.
Obers, Butter, Zucker und Honig in eine Pfanne geben und unter Umrühren 5 min. leicht köcheln lassen. Dann Mandeln u. Mehl zugeben, weitere 2 min. karamelisieren. Kleine Häufchen auf ein mit Backpapier belegtes Blech geben und 8 – 10 min. bei 200 Grad mittelbraun backen. Nach dem Auskühlen in Stücke brechen.
Zur Sache
Kontaktadresse
Franz Scharinger
Großgollern 11
5233 Pischelsdorf
Tel. 07748 / 83 82
Imkerverein
Der Imkerverein Pischeldorf wurde 1909 gegründet. 38 aktive Mitglieder fasst der Verein, dem Obmann Rudolf Färberbeck vorsteht. Franz Scharinger ist Verein-Gesundheitswart. Heinz Gattringer und Josef Strasser waren beim „Lokalaugenschein“ dabei.
Schutzpatron
Die Imker haben mit dem hl. Ambrosius einen eigenen Schutzpatron. Die Heiligenfigur zeigt den Bischof mit einem Bienenstock auf dem Arm.
3 Sorten Honig
Blütenhonig: wird vom Bienenflug auf Löwenzahn, Raps, Obstbäumen und allen anderen Blüten gewonnen. Der Honig schmeckt sehr süß und ist eher mild im Geschmack. Durch Rühren erhält man hellen, streichfähigen Cremehonig.
Mischhonig: Eine geschmackliche Mischung aus Blüten- und Waldhonig.
Waldhonig: Dunkel in der Farbe, flüssig, leicht süß und etwas harzig im Geschmack, - der Klassiker.
Vielseitig
Nicht nur als Lebens- und Genussmittel ist Honig beliebt, auch zur Wundheilung und in der Kosmetik wird er verwendet.
Aufbewahrung: Kühl, dunkel und trocken. Kandierten Honig in ein warmes Wasserbad stellen.
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