Die große Aufgabe der Integration

Die größten Herausforderungen werden die Wohnungs- und Arbeitssuche werden. | Foto: anton_chalakov/panthermedia.net
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Das ehrenamtliche Engagement bei der Flüchtlingsbetreuung ist im Bezirk Braunau sehr groß.

BRAUNAU (penz). Nach aktuellem Stand befinden sich im Bezirk Braunau 653 Asylwerber in der Grundversorgung (Stichtag: 15. Dezember). Vorwiegend sind es Afghanen und Syrer, meist in Familien. „Das Flüchtlingsthema wird uns auch 2017 beschäftigen. Als Bezirkshauptmann habe ich die Steuerungsfunktion. Das ist eine große Herausforderung, aber zu schultern. Wir ziehen mit den Hilfsorganisationen an einem Strang. Das Rote Kreuz, die Diakonie und die Volkshilfe leisten exzellente Betreuungsarbeit." Georg Wojak spricht von einer Mammutaufgabe, die aber durch das Zusammenspiel von AMS (Unterstützung bei der Arbeitssuche), Wirtschaftskammer (Lehrstellenangebot und Sprachkurse), BFI und VHS (Deutschkurse) gemeistert werden kann. "Ganz nach der Devise ,Miteinander und nicht Gegeneinander'", plädiert der Bezirkshauptmann.

15 Quartiere im Bezirk

Eine unverzichtbare Integrationsarbeit leistet die Volkshilfe. Mithilfe der regionalen Kompetenzzentren (Reki) unterstützt sie das Zusammenleben von Einheimischen und Zugewanderten. Eines der sieben Zentren in Oberösterreich befindet sich in Braunau. Zuständig dafür ist Gabriele Pointner. "In jeder der 15 Gemeinden, in denen sich Flüchtlingsquartiere befinden, gibt es ehrenamtliche Helfer." Pointner und der Bezirkshauptmann sprechen einen besonderen Dank wegen dieses Engagements aus: "Diese Leute leisten unbezahlbare Arbeit. Sie tragen dazu bei, dass wir die Integration der Asylwerber in Arbeit und Gesellschaft schaffen."
Die erste Hürde, die Asylwerber überwinden müssen, ist die deutsche Sprache. Es wird momentan daran gearbeitet, dass flächendeckend Kurse angeboten werden.
Ein Drei-Monate-Deutschkurs kostet einen Asylwerber #+22,50 Euro. "Diese Summe ist selbst zu berappen, aber durchaus leistbar." In jedem Ort, in dem sich Quartiere befinden, gibt es auch eine Szene mit verschiedensten Projekten. "Vom Begegnungscafé über ein Frauencafé bis zu Sprachgruppen. Es gibt ein großes Angebot. Viele Asylwerber sind auch im hiesigen Vereinsleben gut integriert. Es ist wichtig, dass sie mit unserer Bevölkerung zusammenkommen und in unsere Bräuche eingeführt werden", bekundet Pointner.

Mindestsicherung prüfen

Asylwerber, die noch keinen positiven Bescheid haben, dürfen ja bekanntlich nicht arbeiten. Es ist ihnen aber erlaubt, gemeinnützige Hilfstätigkeiten für ein kleines Entgelt zu leisten, sofern diese nachgefragt werden. Kommt es zur tatsächlichen Arbeitssuche, hat Wojak klare Prinzipien: "Wir schauen uns sehr genau an, ob jemand arbeitswillig ist und damit seiner Bemühungspflicht nachkommt. Tut er das nicht, dann kürzen wir die Höhe der Mindestsicherung. Das ist im Jahr 2016 in 32 Fällen passiert. Mindestsicherung soll keine Dauerlösung, sondern nur eine Brücke zum Wiedereinstieg ins Arbeitsleben sein."

Zur Sache

Mit dem Stichtag 15. Dezember 2016 befinden sich im Bezirk Braunau 653 Asylwerber in der Grunversorgung des Landes Oberösterreich. 31 Personen sind unbegleitete Minderjährige. Bezieher der Bedarfsorientierten Mindestsicherung (BMI) sind nach dem Stand vom 30. November 2016 592 Personen. Davon sind 230 Nichtösterreicher – sprich Flüchtlingeund alle anderen Staatsbürgerschaften, inklusive alle EU-Bürger. Der Anteil der anerkannten Flüchtlinge und Schutzberechtigten wirt auf etwa 50 bis 80 Personen geschätzt. Die Flüchtlingskrise kostete 2,5 Millionen Euro. Für 2017 sind weitere 2,8 Millionen Euro geplant.

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