Faire Produkte zu fairen Preisen
Zwei Gemeinden im Bezirk setzen sich für die Bewusstseinsbildung rund um Fairen Handel ein.
BEZIRK (ebba). Am 5. November werden in der Bezirkshauptmannschaft Braunau, von 8 bis 14 Uhr, Produkte aus der Entwicklungszusammenarbeit (EZA) angeboten. Lebensmittel stehen ebenso zum Verkauf wie Kosmetika und Handwerksprodukte. Auch die Landwirtschaftliche Berufs- und Fachschule Mauerkirchen beteiligt sich an der "Woche der Entwicklungszusammenarbeit" des Landes OÖ und wird am 7. November, von 10 bis 15 Uhr, hochqualitative Lebensmittel zu einem fairen Preis anbieten.
Ein klares Zeichen für den fairen Handel setzen im Bezirk Braunau die Stadtgemeinde Braunau und die Gemeinde Ostermiething. Als erste Bezirkshauptstadt in Oberösterreich erhielt Braunau 2012 den Titel "Fair-Trade-Stadt". Die Stadt setzt sich aktiv für die Prinzipien von Fair Trade ein, insbesondere für die Verfügbarkeit von fair gehandelten Produkten in Geschäften, Gaststätten und öffentlichen Einrichtungen. Auf www.braunau.at finden Interessierte eine Liste mit Geschäften und Gaststätten, die fair gehandelte Produkte anbieten. Eintragungswünsche sind an nicole.edtmayr@braunau.ooe.gv.at zu richten. In Braunau besteht bereits ein großes Angebot an fair gehandelten Produkten. Neben dem Weltladen bieten auch Supermarktketten und kleinere Nahversorger Fair-Trade-Waren an. Am Stadtamt werden Fair-Trade-Produkte, wie Kaffee, bei Sitzungen und in den Personalräumen verwendet. Ein eigener Arbeitskreis kümmert sich um die Umsetzung der Fair-Trade-Ziele. "Wir haben viele Betriebe besucht, wie zum Beispiel HAI, die fair gehandelten Kaffee kaufen. Wir wollen die Idee des fairen Handels bekannt machen und Betriebe unterstützen", sagt Stadträtin Lizeth Außerhuber-Camposeco vom Arbeitskreis Fair Trade Braunau.
Auch die Gemeinde Ostermiething hat sich dafür entschieden, wann immer Produkte verwendet werden, die nicht regional und saisonal beschafft werden können, zu Fair-Trade-Produkten zu greifen. "Wir sind 2011 zur Fair-Trade-Gemeinde ernannt worden und haben uns sehr gefreut, als ein Jahr später auch die Stadt Braunau nachzog", erklärt Martina Fischer vom Fair-Trade-Arbeitskreis Ostermiething. "Unsere 3300-Einwohner-Gemeinde zeigt, dass das Ganze auch im Kleinen funktioniert. Fair Trade und regionale Spezialitäten bilden bei uns eine Einheit, denn wir arbeiten viel mit den Ortsbäuerinnen zusammen." Laut Fischer ist Fair Trade eine Grundsatzentscheidung. "Diese Produkte müssen nicht immer teuer sein. Mittlerweile bieten viele Diskonter Fair-Trade-Waren zu günstigen Preisen an. Fair Trade ist durchaus leistbar."
Fair Trade: Großes Tun mit einem kleinen Zeichen
Fair Trade ist wirkungsvolle Armutsbekämpfung durch Fairen Handel, mit dem Ziel, eine Welt zu schaffen, in der alle Kleinbauernfamilien und Plantagenarbeiter in Entwicklungsländern nachhaltig ein sicheres und menschenwürdiges Leben führen und ihre Zukunft selbst gestalten können.
Produkte mit dem Fair-Trade-Gütesiegel sichern den Kleinbauernfamilien faire Preise, den lohnabhängigen Arbeitern auf Plantagen, Blumenfarmen oder Teegärten bessere Arbeitsbedingungen, und geben dadurch Vertrauen und Sicherheit für eine selbst bestimmte Zukunft. Die zusätzliche Fair-Trade-Prämie für Soziales, Infrastruktur und Bildung wird in dringend notwendige Bildungs-, Gesundheits- und Umweltprojekte investiert.
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