Jahrhunderte in der Natur
Projekt zeigt Auswirkungen von Vermüllung

6.000 Jahre benötigt eine weggeworfene Styroporverpackung, um sich zu zersetzen. Erich Priewasser, Vorsitzender des BAV Braunau, und Bürgermeister Johannes Waidbacher weisen auf die langwierigen Folgen von Littering hin. | Foto: Stadt Braunau
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  • 6.000 Jahre benötigt eine weggeworfene Styroporverpackung, um sich zu zersetzen. Erich Priewasser, Vorsitzender des BAV Braunau, und Bürgermeister Johannes Waidbacher weisen auf die langwierigen Folgen von Littering hin.
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Im Motorikpark Braunau führen neue Schauobjekte vor Augen, wie lange achtlos weggeworfener Müll benötigt, um sich zu zersetzen.

BRAUNAU. Rund 24.000 Zigarettenstummel werden in Braunau täglich achtlos weggeworfen. In zwei Jahren die unfassbare Menge von knapp 17,5 Millionen Stück. Zwei Jahre, so lange dauert es auch, bis ein Zigarettenstummel zersetzt ist – und in dieser Zeit ist er nicht nur optisch ein Ärgernis, sondern gibt auch eine Vielzahl an giftigen und krebserregenden Chemikalien in die Umwelt ab.

Aber auch Dosen, Plastikflaschen und anderer Verpackungsmüll landen in der Natur. Trotz hunderter öffentlicher Papierkörbe, die im gesamten Stadtgebiet flächendeckend aufgestellt sind. Es dauert Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte, bis sich die Materialien zersetzt haben: bei Tetra-Paks beispielsweise rund 100 Jahre, bei PET-Flaschen 1.000 Jahre, bei Styropor – oft verwendet für Take-away-Essen – sogar 6.000 Jahre.

Problem ins Blickfeld rücken

Um mehr Bewusstsein für die Problematik zu schaffen, hat die Stadtgemeinde Braunau in Zusammenarbeit mit den Umwelt Profis des Bezirksabfallverbandes (BAV) mehrere Schauobjekte geschaffen. Diese sollen zeigen, wie lange achtlos weggeworfene Materialien brauchen, bis sie zersetzt sind. Die Objekte, Baumstämme mit Infotafeln und Schaukästen zu den verschiedenen Abfallarten, wurden vom Wirtschaftshof der Stadt Braunau gefertigt und beim Motorikpark im Naherholungsgebiet aufgestellt.

Foto: Stadt Braunau

„Damit wollen wir aufzeigen, dass es keineswegs egal ist, das Jausensackerl oder die Getränkedose einfach mal schnell in der Natur zu ‚entsorgen‘. Für die Umwelt hat das langwierige Folgen“, betonen Bürgermeister Johannes Waidbacher und Bezirksabfallverband-Vorsitzender Erich Priewasser. „Littering ist kein Kavaliersdelikt.“ Wörtlich übersetzt bedeutet Littering „Vermüllung“ und beschreibt damit das achtlose Wegwerfen von Abfällen in der Umwelt. Das hinterlässt nicht nur ein unschönes Bild, sondern ist auch ökologisch bedenklich und verursacht hohe Kosten, die von der Allgemeinheit zu tragen sind.

Hohe Kosten für alle

Dreimal pro Woche muss der Wirtschaftshof Braunau ausrücken, um Straßenränder, Parks, Spielplätze, Grünanlagen, Rad- und Gehwege von Abfällen zu befreien. Dafür wendet der Wirtschaftshof rund 1.100 Arbeitsstunden jährlich auf. Dies entspricht rund 51.000 Euro. Kosten, die letztendlich als Steuerzahler wir alle tragen müssen – für die Faulheit, Gleichgültigkeit und den Mangel an Umweltbewusstsein einiger. Im gesamten Stadtgebiet stehen rund 450 öffentliche Abfallbehälter zur Verfügung, die mehrmals wöchentlich entleert werden. Es wäre also ein Leichtes, unterwegs anfallenden Müll ordnungsgemäß zu entsorgen.

Gefahr für Umwelt und Tiere

Die Abfälle sind ein ernstes ökologisches Problem, da unter anderem Mikroplastik und Giftstoffe in die Umwelt gelangen und dauerhafte Schäden anrichten. Gefährlich ist das speziell auch für Tiere, die die Stoffe bei der Futtersuche unbeabsichtigt aufnehmen.

6.000 Jahre benötigt eine weggeworfene Styroporverpackung, um sich zu zersetzen. Erich Priewasser, Vorsitzender des BAV Braunau, und Bürgermeister Johannes Waidbacher weisen auf die langwierigen Folgen von Littering hin. | Foto: Stadt Braunau
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