Metallica, Kutschenfahrt und GT Open

Rollende Engel erfüllen letzte Wünsche im Bezirk

Der ehrenamtliche Verein "Rollende Engel" ist dafür bekannt, die letzten Wünsche von schwerkranken Patienten zu erfüllen. Für herzergreifende Geschichten haben sie auch schon mehrmals im Bezirk Braunau gesorgt.

BRAUNAU. Viele Ärzte, Pfleger und Sanitäter arbeiten ehrenamtlich beim Verein Rollende Engel, um Menschen aus Österreich ihren letzten Wunsch zu erfüllen. "Wir sind binnen acht Stunden nach Eingang der Wunschanfrage in ganz Österreich einsatzbereit", erklärt Florian Aichhorn vom Verein. Durch ihren Einsatz haben sich auch schon einige Herzenswünsche von Patienten aus dem Bezirk Braunau erfüllt.

Metallica statt Krankenhaus

Im Februar ging es dank des Vereines für den 62-jährigen Gerald zum Metallica-Konzert. Schon in seinen frühen Jahren hat der Innviertler Gitarre gespielt und die Instrumente auch leidenschaftlich gesammelt. Dann ist die Krebsdiagnose gekommen und anstatt sein Idol Joe Bonamassa live zu sehen, hat Geralds Weg ins Krankenhaus geführt. Während seiner Zeit auf der Palliativstation hat ihm vor allem eines geholfen: Musik von der Metal-Band Metallica. 

„Wir wurden am Nachmittag kontaktiert mit dem Wunsch, dass Gerald gerne zu dem Symphonic Tributte to Metallica Konzert nach Salzburg möchte“, berichtet Florian, Organisator der Wunscherfüllungen.

Schon nach wenigen Stunden und Kontakt mit dem Management des Konzertes war klar, dass Gerald die Band am nächsten Tag live erleben darf. Während des Konzertes hat der Gitarrist zum Mikrofon gegriffen und Gerald mit den Worten "Hi Leute! Heute sind die rollenden Engel mit Gerald zu Gast. Sie erfüllen ihm seinen Wunsch! Schön, dass ihr da seid und die nächste Nummer ist nur für dich Gerald" überrascht. Auch im Anschluss des Auftritts hat sich die Band für Gerald und seine Frau Zeit genommen und sich mit ihnen über Musik und Gitarren unterhalten.

Die letzte Kutschenfahrt in Salzburg

Einmal noch Kutschenfahren in Salzburg: So lautete der Wunsch von Martha. Die Dame aus dem Bezirk Braunau galt im Mai dieses Jahres als medizinisch austherapiert und verbrachte die letzten Tage bei ihrer Familie. Wenige Stunden nachdem ihr Wunsch die Rollenden Engel erreicht hatte, ging es für Martha und ihre beste Freundin Elfriede nach Salzburg. Dort angekommen wartete bereits ein Pferdegespann. Mit „Grüß Gott, i bin da Franz! I bin heute euer Kutscher“ wurden Martha, Elfriede und das Team der Wunscherfüller begrüßt. Nachdem die sonst bettlägrige Martha ihren Platz in der Kutsche eingenommen hatte, ging die einstündige Fahrt durch Salzburg los. Während der Heimfahrt äußerte Martha noch einen weiteren Wunsch: Noch einmal an den Mattsee in die Konditorei, wo sie immer mit ihrer besten Freundin Kaffee und Kuchen genossen hatte. Gesagt – getan und schon konnte Martha ein Eis in ihrer liebsten Konditorei genießen. Zum Abschluss des Tages verbrachte das Gespann noch einige Stunden am See. Zu Hause angekommen, bedankte sich Martha noch bei ihren drei rollenden Engeln: 

„Danke, dass ihr mir gleich drei Wünsche an einem Tag erfüllt habt. Es war so schön und ich werde immer an diese Wunscherfüllung mit euch drei zurückdenken.“

Mit den Promis beim GT Open

Die Rollenden Engel haben auch dem schwer kranken Franz einen Wunsch erfüllt: Er wollte gemeinsam mit seiner Familie zum Generali Tennis Open nach Kitzbühel fahren. Nachdem das Vorhaben mit der Palliativstation, auf der sich Franz befand, abgeklärt war, ging es am nächsten Tag los nach Innsbruck. Dort angekommen, hat bereits die Familie von Franz auf ihn und seine Ehefrau gewartet. Neben ihren Plätzen mit einer tollen Aussicht auf den fast kompletten Tennisplatz gab es für den tennisbegeisterten Franz gleich noch eine freudige Überraschung: Direkt neben ihren Sitzplätzen befand sich das mobile Fernsehstudio von Servus TV – Der Weg aller Promis, die zu ihren Interviews gingen, führte also direkt an Franz vorbei. So dauerte es nicht lange, bis die ehemalige Profi-Tennisspielerin Barbara Schett vorbeischaute und mit Franz ein Foto schoss. Auch der zweite Prominente ließ nicht lange auf sich warten: Skispringer Andreas Goldberger kam vorbei, nahm sich einen Stuhl und setzte sich zu Franz. Nach dem Tennisspiel durfte sich Franz auch noch über einen Besuch von Toni Polster freuen, der noch einige Zeit mit ihm plauderte.