Streetwork
Streetwork Braunau feiert 25 Jahre
BRAUNAU. Alfred ist 28 Jahre alt, ist verheiratet und hat zwei Kinder. So rosig wie heute war sein Leben aber nicht immer.
Jugendliche im Drogenrausch
Als Jugendlicher geriet Alfred in die Drogenszene und war, laut eigenen Eingaben, immer "voll drauf". In dieser Zeit war er kaum noch zuhause, wohnte bei Freunden oder zeitweise auch auf der Straße. Eines Tages erlitt er einen Zusammenbruch. Seine Freundin wandte sich an die Streetworker in Braunau. "Mit ihrer guten Energie, Ruhe und Gelassenheit haben die mir sehr geholfen" erinnert sich Alfred zurück, "die Anlaufstelle von Streetwork war immer ein sicherer Ort für mich, dort konnte ich über alles reden, wenn ich Probleme hatte." Mit der Hilfe von Streetwork hat Alfred es geschafft, einen Schlussstrich unter die Drogenwelt zu ziehen.
Streetwork Braunau
Seit mittlerweile 25 Jahren finden Jugendliche wie Alfred bei Streetwork in Braunau Unterstützung. Auf Initiative der Kinder- und Jugendhilfe des Landes wurde diese Form der Hilfestellung eingesetzt. Die Sozialarbeiter gehen raus auf die Straße, quatschen mit Jugendlichen, spielen mit ihnen Fußball und unternehmen gemeinsame Ausflüge.
"Wenn die Jugendlichen so das Vertrauen zu uns aufgebaut haben, erzählen sie oft von ihren Sorgen und Problemen und suchen Hilfe", berichtet Roxana Russinger. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Johannes Friedl ist sie in Braunau als Streetworkerin für die knapp 70 Jugendlichen zuständig. Die Betreuung findet in Form von Unterstützung bei Bewerbungsschreiben, "Übersetzen" von Behördenschreiben, bis hin zu Besuchen im Gefängnis nach Straftaten. "Für die Jugendlichen ist es oft schwierig, einen Platz zu finden, wo sie möglichst ungestört unter sich sein können", weiß Russinger. In der Ringstraße 44 ist Platz dafür. Am 12. Oktober finden ab 14 Uhr in der Streetworkstelle in der Ringstraße 44 die Jubiläumsfeierlichkeiten statt, ab 16.30 Uhr in den Räumlichkeiten der alten Musikschule.
Finanzierung von Streetwork
Finanziert werden die Stellen aus Mitteln der Landesregierung und der Sozialhilfeverbände. Der überparteiliche Verein I.S.I.- Initiative für soziale Integration- ist Träger der Streetworkstelle in Braunau. Landtagsabgeordneter Gerald Weilbuchner ist Vorstandsmitglied im Verein. "Nicht jeder junge Mensch hat einen guten Start ins Leben, daher bin ich froh, dass es Streetworker in Braunau gibt. Sie schauen da hin, wo andere wegsehen. Sie bauen Vertrauen auf und helfen aus schwierigen Lebenslagen", so Weilbuchner.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.