NS-Tattoos, Hofer-Kreuzung und Co.
Was 2023 den Bezirk bewegte
"Freibad-Nazi", Hofer-Ampel und die Hitlerhaus-Baustelle: Die BezirksRundSchau blickt auf DIE Geschichten im Jahr 2023 zurück.
BEZIRK. Und wieder geht ein Jahr zu Ende. Der Bezirk Braunau war 2023 von vielfältigen Geschichten, Menschen mit besonderen Errungenschaften und großen Aufregern. Mitte Juli sorgte "der Mann mit den Nazi-Tattoos" im Braunauer Freibad für großes Aufsehen. Damals zeigte ein 32-Jähriger öffentliche Tattoos mit NS-Symbolen. Das Nichteinschreiten der Polizisten schlug große Wellen und sorgte für viel Kritik. Der Mann wurde angezeigt und am 26. September am Landesgericht Ried im Innkreis der Richterin vorgeführt. Im Prozess verurteilte ihn das Geschworenengericht wegen Verstoßes gegen das Verbotsgesetzt zu 24 Monaten Haft – acht davon unbedingt. Für Staatsanwalt Alois Ebner war das Urteil zur milde, er legte kurz darauf Berufung dagegen ein.
Das "Hofer-Ampel"-Dilemma
Ebenfalls für Aufruhr sorgte die Entscheidung des Landes Oberösterreich, an der berühmten "Hofer-Kreuzung" an der B148 in Weng eine Ampel zu installieren. Es solle ein Probelauf für eine mögliche Fixstation werden. Dieser Vorschlag stieß auf viel Kritik in der Bevölkerung. Heftigste Diskussionen in den Sozialen Medien um Mega-Staus und Unfallhäufungen waren die Folge. Auch Wengs Bürgermeister Gerhard Wiesner und der Verein "Lebensraum B148" zeigten sich nicht restlos überzeugt von dieser Maßnahme. Aller Kritik zum Trotz wurde die Verkehrsregel-Anlage am 1. Dezember in Betrieb genommen. Das Fazit nach vier Wochen "Hofer-Ampel"?
"Wir haben sehr viele positive Rückmeldungen erhalten, vor allem die ältere Generation weiß das nun gefahrlose Abbiegen und Überqueren zu schätzen. Das Motto 'Probieren geht über studieren' hat sich also bewahrheitet",
sagt Wengs Ortschef Wiesner.
Und täglich grüßt das Hitlerhaus
Wie quasi jedes Jahr war auch 2023 das Hitlerhaus in der Salzburger Vorstadt Thema im Bezirk Braunau. Vor allem deshalb, weil Anfang Oktober die offiziellen Umbauarbeiten begannen. Bis 2026 soll das Gebäude mit seiner geschichtlichen Belastung in den Polizeiposten Braunau verwandelt werden. Derzeit stehen die Kostenschätzungen bei rund 20 Millionen Euro – beinahe das Doppelte dessen, was ursprünglich veranlagt war. Dass dieses Vorhaben nicht ganz ohne Skandale ablaufen würde, war vielen Bürgern klar. Im November wurde bekannt, dass Unbekannte mehrmals versucht hatten, in die mit Kameras und Securitys gesicherte Baustelle einzudringen und Bauschutt des "Führer-Geburtshauses" zu stehlen.
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