Ausstellung
Personale Ingrid Pröller – "Auf Kreta"

"Wildes Kind" | Foto: Ingrid Pröller
48Bilder

RIED/INNKREIS. Die Malerin Ingrid Pröller stellt bis 7. September 2024 im Museum Innviertler Volkskundehaus in Ried Arbeiten aus, welche in den vergangenen Jahren auf Kreta entstanden sind.

In ihrem Freiluftatelier rund um ein Häuschen nahe dem Meer arbeitet Ingrid Pröller mitten in der Natur an ihren großformatigen Gemälden. Sie verbringt viel Zeit im Freien, wo ihr selbst erschaffener Garten mit Bio-Gemüse und Fruchtbäumen ihr täglicher Aktionsraum ist.

Thematisch bewegen sich ihre Bilder traumwandlerisch zwischen elysischer Natur und den Schattenseiten der Zivilisation: der Plastikmüll der westlichen Konsumgesellschaft ist längst im Paradies angekommen.

Kreislauf des Lebens 

Der Einstieg in ein Bild erfolgt oft über ein Kind, welches symbolisch für den Neubeginn des Lebens steht. Es kommuniziert mit der Natur oder ist ins Spiel vertieft. 
Um das Kind herum können bis zu fünf Meter breite Panoramen aus überquellenden Mülltonnen, mit der Erde vermengte Kunststoffbänder und immer wieder tote Tiere zu sehen sind: Tiere, die auf natürliche Weise verendet sind, oder Nutztiere, die vom Menschen geschlachtet wurden.

Kinder, Tiere, Pflanzen

Pflanzen, Tiere und junge Menschen gehen in den Gemälden Allianzen ein: sie wirken miteinander und stehen fortwährend mit der "ewigen Welt", dem Kosmos,  in lebendigem Austausch.

Das Chaos auf unserem Planet Erde scheint einer Ordnung zu bedürfen und diese Ordnung versucht Ingrid Pröller mit ihrer reichhaltigen Farbpalette auf ihren großen Bildepen zu erschaffen: grausam zu Tode gekommene Kätzchen bedürfen der Zwiesprache zwischen Kleinkind und Zikade wie im Bild "Fabel".  Oder das aus dem Geburtstrauma in die unsterbliche Agave geworfene Wesen wird mit einem Blütenmeer von Kapuzinerkressen umflort - im Bild "Geburt".

„Wildes Kind“

Kinder und Tiere sind eine Metapher, die die Künstlerin immer wieder neu zu inszenieren weiß. So malte sie in ihrem bislang größten Bild, welches 480 x 165 cm misst,  mit dem Titel "Wildes Kind"  ein Mädchen, welches auf Kreta in ihrer Nachbarschaft lebt, mit einer weißen Ziege, "ihrer beste Freundin", wie die Protagonistin behauptet. 

Interpretationen aus der griechischen Mythologie sind naheliegend. So wurde der junge Zeus von der heiligen Ziege Amaltheia in einer Höhle im Idagebirge auf Kreta aufgezogen. Aus ihren Hörnern trank Zeus Nektar und Ambrosia.

Symbolik & Mythologie

"Die Ziege ist in Griechenland das Tier, das am höchsten in die Berge steigt, die Persönlichkeit, die am stärksten zum Geist aufsteigt", erklärt Pröller. "Obwohl mir das nicht mehr bewusst war, macht diese Interpretation Sinn", sagt die Künstlerin im Interview.

Sie habe seinerzeit die griechische Mythologie und Kunstgeschichte wie ein Schwamm aufgesogen. Das abgebrochene Horn der Ziege gilt als das Symbol für reichen Überfluss und ist auch als Füllhorn bekannt. Diese Fülle findet sich in den Gemälden von Ingrid Pröller wieder.

Pröller, geboren 1970 in Schärding am Inn, hat in Wien, an der Akademie der bildenden Künste, der École Nationale Supérieure des Beaux-Arts de Paris und an der Athens School of Fine Arts studiert. Sie lebt als freischaffende Künstlerin in Wien und auf Kreta.

Zuletzt aktualisiert am 26. Mai - mit Fotos von der Vernissage - zur Verfügung gestellt von Ingrid Pröller -  fotografiert von Matthias Part und Werner Duscher

www.proeller.at

Museum Innviertler Volkskundehaus Ried im Innkreis
Vernissage: 23. Mai 2024 um 19 Uhr
Eröffnung: Bürgermeister a.D. Albert Ortig
Einführende Worte: Verena Traeger
Musik: Wolfgang Jungwirth
Kirchenplatz 13, 4910 Ried im Innkreis
Ausstellungsdauer: bis. 7. September 2024
Öffnungszeiten: Di–Fr 9–12 u. 14–17 Uhr, Sa 14–17 Uhr
Do. 22. 8. 2024 um 16 Uhr führt die Künstlerin durch die Ausstellung.

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Foto: DepositFotos
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